Eine ganz andere Welt
Mit einigen Stunden Verspätung landet mein Flugzeug in Colombo. Ich bin gespannt, was mich vor dem Flughafengebäude alles erwarten wird. Und tatsächlich als ich auf die Straße trete, habe ich das Gefühl, ich befinde mich in einer komplett neuen Welt.
Die tropische Hitze fühlt sich an wie eine Wand gegen die ich laufe. Sofort stürmen zahlreiche Taxifahrer auf mich zu und bieten mir eine Fahrt an. Ich bin umgeben von Menschen, nur sieht von denen keiner aus wie meine Praktikantenkollegen, die mich abholen wollen. Also heißt es erst einmal warten.
Nach einer Weile erscheinen sie endlich und es geht los – mit dem Auto durch den chaotischen Verkehr nach Marawila. Schon auf der Fahrt kann ich viele neue Eindrücke sammeln: kleine Tuk Tuks, die sich durch die Autoschlangen schlängeln und wenn man auf ein anders Fahrzeug zufährt wird nicht gebremst, sondern gehupt.
An den Straßenrändern wechseln sich bunte Läden, große Villen und kleine Hütten ab. Da wir erst sehr spät abends im Angels Home ankommen, lerne ich die Kinder und das Leben im Heim erst am nächsten Tag kennen. Die kleinen Bewohner begrüßen mich freundlich und bestürmen mich mit Fragen. Damit beginnen aufregende Tage, in denen unglaublich viel Neues nur so auf mich einprasselt: Die Kinder, die mich so freundlich aufnehmen, ihre Selbstständigkeit beim Wäschewaschen und Saubermachen, das scharfe Essen, die Gesänge der Kleinen beim Beten und das Geräusch von 50 Zahnbürsten beim Zähneputzen. Alles ist neu und spannend für mich.
Ich unternehme meine erste Fahrt mit dem Tuk Tuk nach Marawila, um einkaufen zu gehen und gehe das erste Mal in T-Shirt und langer Hose im Meer baden. Die Gespräche mit den Einheimischen geben mir einen interessanten Einblick in das Leben in Sri Lanka, an dem ich nun die nächsten Monate teilhaben darf. Kein Wunder, dass ich jeden Abend in mein Bett falle, erschöpft aber auch gespannt, was mich am nächsten Tag in dieser anderen Welt erwarten wird.
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