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Die Presse

Freiwilliges soziales Semester in Marawila Sri Lanka

BOCHUM / MARAWILA „Ich habe mich schon ganz gut eingelebt und bisher fehlt mir Bochum kein bisschen!“ Während Linda Wicker über ihre neue Heimat in Marawila (Sri Lanka) berichtet, ist durch den Telefonhörer das Gezwitscher exotischer Vögel zu hören. Keine Frage: Die 25-jährige Studentin ist ganz weit weg vom Ruhrgebiet.

Ein halbes Jahr im Ausland zu verbringen, das stand schon immer auf ihrer „To do“-Liste, sagt Linda Wicker. Gerade hat sie ihren Bachelor in Sportwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum abgeschlossen, der Master beginnt erst im Wintersemester. „Das war für mich die perfekte Gelegenheit, nach Sri Lanka zu gehen“, erzählt die 25-Jährige. Aber nicht, um Urlaub zu machen: Linda wird bis Ende Juni ehrenamtlich in einem Kinderheim für Mädchen zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten.



Dry Lands Project

„Über eine Bekannte habe ich zufällig vom Dry Lands Project erfahren. Die Initiative wurde nach dem Tsunami im Jahr 2004 von zwei Deutschen gegründet, die seit 2006 ein Kinderheim in Marawila betreiben.“ Linda machte sich auf der Homepage der Organisation schlau, bewarb sich um einen Platz als Praktikantin und bekam im November 2011 die Zusage. Danach ging alles ganz schnell: Die Studentin musste ein Visum beantragen, den Flug buchen und sich natürlich die wichtigsten Impfungen gegen Tollwut und Hepatitis abholen.

Am Ostermontag ging es los: Von Frankfurt flog Linda Wicker nach Colombo, die Hauptstadt des Inselstaats im indischen Ozean. Nach 15 Stunden war sie in Marawila, an der Westküste Sri Lankas angekommen. „Das war schon anstrengend, aber die Vorfreude und das Glücksgefühl, endlich da zu sein, haben die Müdigkeit überdeckt“, beschreibt Linda ihre Emotionen bei der Ankunft auf Sri Lanka.

Mit den Fingern essen

Linda Wicker mit einigen Mädchen aus dem Angels HomeSeitdem heißt es erst einmal ankommen. Linda wird von einer der anderen Praktikantinnen eingearbeitet, lernt die rund 50 Mädchen kennen, die im „Angels Home for Children“ leben und tastet sich an die neue Kultur heran.
„Die Straßenverhältnisse sind wahnsinnig schlecht. Außerdem muss ich mich erst daran gewöhnen, dass hier niemand Schuhe trägt und man nicht mit Besteck, sondern mit den Fingern isst“, erzählt die 25-Jährige.

Zu essen gibt es übrigens Reis – morgens, mittags und abends, gerne auch mit Curry. „Man muss es schon scharf mögen, bis jetzt finde ich es lecker.“ Ob sich das noch ändert und was Linda sonst erlebt, darüber berichtet sie ab sofort regelmäßig in den Ruhr Nachrichten.

 

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