Skip to main content

Blogs von Julia

Tagebuch Julia Fischer 4 Woche

Montag, 21.08.06

So, nun ist endlich alles vorbei. Wir haben den heutigen Tag gut über die Bühne gebracht und sind jetzt total erleichtert.

Am Morgen und nach dem Mittag waren die Vorbereitungen noch in vollem Gange. Auch wenn man schon fast nicht mehr dran geglaubt hat, irgendwie hat Rukmal es dann doch geschafft, alles zu organisieren – einiges davon zwar erst „auf den letzten Drücker“, aber das ist ja egal. So gegen 16.30 Uhr war dann endlich alles perfekt und die Gäste konnten kommen:

Ayubowan Ayubowan

21.08.vorbereitung_0421.08.vorbereitung_0621.08.vorbereitung_01

Insgesamt kamen ca. 80-90 Leute, sowie einige Kinder des Waisenheims in Wennappuwa.

Um 17 Uhr begann Father Richard mit der Zeremonie. Zunächst sprach er einige Gebete und segnete das Haus. Anschließend wurde die „Pahanne“ angezündet, eine große goldene Figur, die traditionell bei jeder Einweihungsfeier zum Einsatz kommt. Darin befindet sich Öl mit mehreren Dochten und sie ist mit zahlreichen Blütenblättern geschmückt. Von den Gästen zünden dann die wichtigsten Personen nacheinander die einzelnen Döchte an:

21.08.pahenne_0121.08.pahenne_04

21.08.pahenne_0621.08.pahenne_07

Auch ich durfte einen Docht anzünden, jedoch war Frank da gerade nicht in der Nähe und deshalb gibt es leider kein Foto davon. Für mich war das jedoch eine große Ehre.

Nach diesem ersten Teil der Eröffnungsfeier kamen nun die großen Reden. Miss Garlegale aus Franks Komitee begann mit einigen Worten zum Angel’s Home. Leider haben wir davon überhaupt nichts verstanden, weil alles auf Singhalesisch war.

21.08.rede_0121.08.pahenne_07

Anschließend hat Frank einiges zum Dry Lands Project sowie zum Aufbau dieses Hauses gesagt und sich bei den wichtigsten Menschen bedankt. Seine Rede wurde von Father Richard auch ins Singhalesische übersetzt. Danach hielt sogar der Ex-Minister Mr. Harold eine kleine Rede, in der er Frank und sein Projekt sehr gelobt hat. Dazu wird Frank aber sicherlich selber etwas in seinem Tagebuch schreiben.

Die Gäste hörten sehr interessiert zu und es kamen sogar zwischendurch immer noch weitere Menschen, so dass zusätzlich noch Stühle aufgestellt werden mussten:

21.08.zuschauer_01

Nach dem förmlichen Teil gingen dann alle hinein, wo das Buffet aufgebaut war (Latta und viele kleine Helfer in der Küche haben sich wirklich große Mühe gegeben). Hier war dann noch die Gelegenheit, sich bei einem Tee gemütlich zu unterhalten.

Ich habe ein wenig mit dem Direktor von der Englisch-Schule in Marawila geredet. Ich sagte ihm, dass ich ja eigentlich nochmal einen Tag in der Schule vorbei kommen wollte, aber dass ja nun leider kein Unterricht ist und ich das deshalb nicht verwirklichen kann. Er hatte den Kids das sogar schon gesagt, dass ich noch einmal komme. Ich habe ihm dann ein paar Kugelschreiber und Buntstifte für die Schule mitgegeben und einen kleinen Gruß an die Kids auf einen Zettel geschrieben, den er dann vorlesen möchte. Außerdem hat er mir noch seine Adresse gegeben und gesagt, ich soll mich auf jeden Fall melden, wenn ich mal wieder nach Sri Lanka komme und seine Schule besuchen möchte. Das fand ich total nett von ihm.

Als die Kids von Wennappuwa wieder mit dem Bus nach Hause gefahren wurden, hat Rukmal ihnen das ganze Essen mitgegeben, was noch übrig war. Darüber haben sie sich bestimmt wahnsinnig gefreut.

So gegen 20.30 Uhr waren dann endlich alle Leute wieder verschwunden und Frank und ich haben erstmal aufgeatmet. Schließlich haben wir zur Feier des Tages noch eine Arrack-Cola getrunken. Immerhin ist alles gut gelaufen und einige Gäste waren doch sehr angetan von Franks Projekt. Jetzt kann man nur noch hoffen, dass dies auch bezüglich Spendengeldern ein Erfolg war.

Insgesamt war der Tag sehr aufregend und abends waren wir beide ganz schön kaputt. Deshalb sind wir auch ein bisschen eher als sonst ins Bett gegangen.

 

Mittwoch, 23.08.06

Gestern wurden die letzten Aufräum-Arbeiten von der Eröffnungsfeier abgeschlossen und alle Sachen wieder abgeholt, die Frank sich dafür geliehen hatte.

Am Abend sind wir nochmal mit dem Motorrad losgefahren, um uns etwas zum Abendbrot zu holen. Auf halber Strecke habe ich irgendetwas an meinem Bein gemerkt und Frank gefragt, ob er was verloren hat. „Nein, nein! War bestimmt nur meine Hose, die du gemerkt hast.“ Okay, also sind wir zum Shop gefahren und haben 2mal Nudeln bestellt. Als Frank dann bezahlen wollte, wussten wir auch, was er verloren hatte; die 300 Rupies in seiner Hosentasche. Da keiner von uns noch Geld dabei hatte, sind wir also wieder zurück gefahren und haben den Weg nach dem Geld abgesucht. Zwei Hunderter haben wir wieder gefunden und haben dann noch einmal Geld mitgenommen. Als wir dann unsere Nudeln geholt haben und wieder zurückgefahren sind, haben wir sogar noch den dritten 100 Rupie Schein gefunden. Das nenn’ ich Glück! Naja, mal abgesehen davon, dass man sich hier in Sri Lanka für 300 Rupies schon 4 warme Mahlzeiten kaufen kann, sind es umgerechnet nur 2,30 €. Ein Singhalese hätte sich aber wahrscheinlich wahnsinnig darüber gefreut.

Die Tage, die ich noch hier im Angel’s Home bin, lassen sich nun bereits an einer Hand abzählen und der Abschied rückt somit immer näher. Die Kids merken das auch schon und sind ein bisschen traurig. Ich versuche nun, die letzten Tage noch zu genießen und so viel Zeit wie möglich mit Anne und Chanchala zu verbringen.

Heute waren wir mal wieder mit ihnen sowie Buddy und Sina am Strand. Wir sind diesmal erst um 17 Uhr los gegangen, um den Sonnenuntergang zu sehen. Die beiden Mädels hatten sehr viel Spaß und waren im Endeffekt auch wieder klatschnass (wie ich übrigens auch). Frank hat die ganze Zeit Fotos von uns gemacht und durch den Sonnenuntergang im Hintergrund sind einige davon richtig schön geworden.

23.08.strand_0123.08.strand_0223.08.strand_03

Am Strand 23.08.strand_0723.08.strand_09

23.08.strand_1023.08.strand_11Am Strand

Als ich mich später von Anne und Chanchala verabschiedet habe, wurde ich sogar von beiden gedrückt und habe ein Küsschen bekommen. Das fand ich echt total niedlich von ihnen! Ich würde sie am liebsten beide in meinen Koffer packen und mit nach Deutschland nehmen... lächelnd

 

Samstag, 26.08.06

Die letzten drei Tage habe ich versucht, in vollen Zügen zu genießen und noch ganz viel Zeit mit den Kids zu verbringen. Deshalb hatte ich (ehrlich gesagt) auch keine richtige Lust dazu, einen Bericht zu schreiben.

Heute morgen habe ich noch für 5000 Rupies Lebensmittel in Rukmals Shop eingekauft, die wir dann nach Wennappuwa in das Behindertenheim gebracht haben.

Am Nachmittag habe ich mit Anne und Chanchala noch einmal alle Spiele gemacht, auf die sie Lust hatten (was so ziemlich alles war, was wir die letzten 4 Wochen gespielt haben). Eigentlich wollten wir auch noch einmal zum Strand gehen, jedoch ist es dann zu spät geworden und außerdem sah es nach Regen aus.

Die beiden kommen zwar morgen früh auch mit zum Flughafen, aber ihr Abschiedsgeschenk haben sie schon heute von mir bekommen: eins von den Strandbildern mit Rahmen (natürlich für beide eins). Da haben sie sich riesig gefreut, mich gedrückt und mir ein Küsschen auf die Wange gedrückt.

So, nun muss ich noch meinen Koffer packen und dann wollen wir meinen letzten Abend noch ein bisschen feiern.

Natürlich werde ich zu Hause noch einen ausführlichen Abschlussbericht schreiben, mit dem ihr am Dienstag rechnen könnt.

 

Sonntag 27.08.06

Frank hat ja schon geschrieben, dass der Abschied am Sonntag früh nicht leicht war... Eigentlich hatte ich gedacht, dass mich alle noch in den Flughafen heinein begleiten können, jedoch war bereits vor dem Eingang Endstation, da sie sonst Eintritt hätten bezahlen müssen.

abreise_0627.08.abreise_05

abreise_04abreise_01abreise_03

Erst einmal habe ich mich von Frank und Rukmal verabschiedet. Das ging zwar noch einigermaßen, jedoch hatte ich da schon einen riesengroßen Kloß im Hals. Als ich dann jedoch zu Chanchala und Anne überging, war es vorbei: Da kullerten die Tränen nur so meine Wangen hinunter. Die beiden haben mich wieder mit ihren großen braunen Augen angesehen und ich glaube, sie haben gar nicht richtig verstanden, dass ich jetzt endgültig gehen muss. Mir fehlten irgendwie auch die richtigen Worte, weil ich mit mir selbst zu kämpfen hatte. Also habe ich es kurz und schmerzlos gemacht, habe meine Sachen geschnappt und bin durch die Eingangstür gegangen. Als ich dann letztendlich die Passkontrolle und das Einchecken hinter mich gebracht habe, wurde mir erst so richtig klar, dass ich jetzt nach Hause fliege und alle Menschen, die ich in den letzten 4 Wochen so lieb gewonnen hatte, zurück lassen muss. Dieses Gefühl war für mich unbeschreiblich traurig und ich musste die ganze Zeit am Flughafen und teilweise auch noch im Flugzeug mit den Tränen kämpfen. Natürlich freute ich mich auch auf meine Eltern und ganz besonders auf meinen Freund, die mich zusammen in Frankfurt abholen wollten, aber irgendwie war das Gefühl des Abschieds für einige Stunden wesentlich schwerwiegender.

ankunftAls ich dann schließlich nach einem 10-stündigen Flug (der übrigens wieder sehr anstrengend und langweilig war) in Deutschland gelandet bin, war das erste Begrüßungskomitee die deutsche Bundespolizei, die vorm Flugzeug stand und von jedem Passagier den Reisepass sehen wollte. Spätestens da wusste ich: die deutsche Ordnung hat dich wieder! Als ich dann endlich mein Gepäck entgegen nehmen konnte und Richtung Ausgang ging, sah ich schließlich meine Eltern und meinen Freund in der riesigen Menschenmenge von Abholern. Zur Begrüßung haben sie mich alle in den Arm genommen und meinen Eltern standen die Tränen in den Augen (was ich schon so erwartet habe).

Auf dem Heimweg hat meine Mama mich erstmal mit Fragen gelöchert. Natürlich ist das ganz normal und ich verstand auch sehr gut, dass sie alles mögliche von mir wissen wollte, trotzdem war mir das irgendwie schon wieder zu viel. In meinen Gedanken war ich immernoch in Marawila und ich machte mir darüber Gedanken, wie die Kids wohl mit meiner Abwesenheit zurechtkommen.

Gegen 22 Uhr sind wir dann schließlich zu Hause angekommen und ich war total kaputt. Ich habe nicht mal mehr meinen Koffer ausgepackt, sondern bin auf direktem Wege ins Bett gegangen. Bis ich schließlich eingeschlafen bin, hat es noch eine Weile gadauert, da ich total durcheinander war.

Die erste Nacht im heimatlichen Bett war jedoch wunderschön ruhig und kuschlig... J Allerdings bin ich am Montag morgen schon um 7 Uhr wach geworden und war putzmunter. In Sri Lanka war es da immerhin schon 10.30 Uhr.

Am Nachmittag habe ich meinen Koffer ausgepackt und dabei festgestellt, dass Frank mir noch heimlich ein Geschenk in meinen Koffer „geschmuggelt“ hat; das gleiche Bild, was ich den Kids zum Abschied geschenkt habe (mit Rahmen). Eigentlich wollte er es selbst behalten, aber da ich es schon bedauert habe, dass ich nicht auch noch so ein Bild für mich mit bestellt hatte, hat Frank sich wahrscheinlich gedacht, dass ich mich darüber sehr freuen würde. Und er hatte Recht: Als mir dieses unvorhergesehene Geschenk in die Hände fiel, kamen mir schon wieder die Tränen, so sehr habe ich mich darüber gefreut.

So, nun hat mich also der deutsche Alltag wieder und ich muss zusehen, dass ich schnell wieder damit klar komme. Auf meinem Handy ist immernoch die singhalesische Zeit eingestellt und jedes Mal, wenn ich darauf schaue, denke ich darüber nach, was Anne, Chanchala und Frank jetzt wohl gerade machen. Außerdem wiederhole ich ständig die singhalesischen Wörter und Zahlen, die ich gelernt habe, damit ich nicht gleich alles wieder vergesse.

In jedem Falle kann ich sagen, dass dieses Praktikum das Beste war, was ich jemals gemacht habe. Bereits nach wenigen Tagen war mir klar, warum ich 11 Jahre lang an Sri Lanka gedacht habe: Es ist trotz seiner vielen Ecken und Kanten (die ich ja nun auch teilweise mitbekommen habe) einfach ein wunderschönes Land mit wahnsinnig freundlichen und liebevollen Menschen.

Auch wenn ich während meines 4-wöchigen Aufenthaltes vielleicht nich so viel an psychologischen Kenntnissen dazulernen oder anwenden konnte (so wie es für mein Studium eigentlich gedacht war), hat sich dieses Praktikum auf jeden Fall gelohnt. Ich konnte sehr viele individuelle Erfahrungen machen und einige meiner persönlichen Werte haben sich durch den Aufenthalt im Angels Home verändert.

Frank hat das zwar immer nicht gerne, aber trotzdem muss ich doch auch noch einige Zeilen zu ihm schreiben (in der Hoffnung, dass er sie auch mit auf die Homepage lädt): Ich denke, dass er wahnsinnig stolz auf seine Arbeit in Sri Lanka sein kann. Ich konnte ja nun auch einen kleinen Ausschnitt von dem Behördenkampf miterleben, den er jetzt schon 2 Jahre über sich ergehen lässt. Dazu kann ich nur sagen: Hut ab, dass er nicht schon längst aufgegeben hat! Ich glaube, Frank ist ein herzensguter Mensch, der diesen ganzen Stress auch noch 5 weitere Jahre auf sich genommen hätte, um den Kids letztendlich ein schönes und sicheres Zu Hause geben zu können. Chanchala und Anne hat er schon so lieb gewonnen, dass er wahrscheinlich ewig für den Erhalt des Angels Homes weiterkämpfen wird. Aber auch die Kids haben ihn sehr gerne. Er bringt sie sehr oft zum Lachen und albert mit ihnen herum wie ein kleiner Junge. Ich denke, dass ist genau das, was diese Kinder brauchen: Jemanden der auf sie eingeht und mit dem sie Spaß haben können.

Ich habe jedenfalls beschlossen, das Dry Lands Project weiterhin zu verfolgen und so gut wie möglich zu unterstützen. Ich werde versuchen, viele Menschen auf Franks Arbeit aufmerksam zu machen und hin und wieder ein paar Euro zu spenden. Nach meinem Studium (wenn ich das nötige Kleingeld zusammen habe) möchte ich in jedem Fall noch einmal nach Marawila zurück, um das Angels Home und letztendlich auch unser neues Patenkind Anne zu besuchen.

Abschließend möchte ich mich auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich bei allen Menschen bedanken, die mir dieses Praktikum ermöglicht haben: meine Eltern, meine Brüder und mein Opa, mein Freund und meine ganzen Freunde. Zu guter Letzt möchte ich mich natürlich auch noch einmal bei Frank bedanken, der mich durch seine lockere und freundliche Art oft zum Lachen brachte, wodurch die 4 Wochen wie im Fluge vergangen sind.

 

Samstag 09.09.06

Eigentlich sollten meine Tagebuch-Einträge mit dem Ende meines Praktikums ja beendet sein, aber ich möchte euch kurz noch über meinen „Spenden-Sammel-Einsatz“ auf der Meininger Messe MEGA berichten.

mega

Alleine die Vorbereitungen für diesen Tag haben sehr viel Zeit in Anspruch genommen, da folgende Dinge zum Einsatz kamen:

- riesengroßes Plakat mit der Internetadresse sowie einigen Bildern und Zeitungsartikeln

- selbstgebastelte Spendenbox mit der Aufschrift „Unterstützen Sie das Angels Home in Marawila (Sri Lanka)! Jeder Euro zählt!“

- Diashow auf dem Laptop mit den schönsten Bildern von meinem Praktikum

- 300 kleine Flyer mit der Homepage von Dry Lands sowie der von der Unterschriftensammlung gegen den Krieg, Franks und meine Mail-Adresse und einige Extra-Flyer mit der Bankverbindung des Spendenkontos

- fertig ausgefüllte Überweisungsbelege

- einige kleine Souvenirs von Sri Lanka

Am Samstag, den 02.09.06 habe ich mich dann gegen 9 Uhr mit dem ganzen Krempel auf den Weg nach Meiningen gemacht. Auf der MEGA war es bereits total voll und ich habe sofort gedacht: „Na das kann ja heiter werden...“

So gegen 10 Uhr hatte ich dann endlich alles aufgebaut und von mir aus konnten die ersten Leute kommen. Das Problem war nur: Sie kamen nicht... Die ersten 2 Stunden kam keine Menschenseele an meinen Stand und wenn ich einige Leute angesprochen habe, blockten sie sofort ab. Ich war irgendwie total am Boden zerstört, da ich mit positiveren Reaktionen gerechnet hatte.

Irgendwann gegen Mittag kam dann schließlich meine ehemalige Klassenlehrerin zu mir. Ich hatte bereits vorher so im Gefühl, dass sie bestimmt die Artikel mit großem Interesse verfolgt hat und mich auf der Messe besuchen kommt. Sie war total begeistert von Franks Projekt und hat auch prompt 10 Euro in meinen Spendenbox gesteckt. Das hat mich dann erstmal wieder ein wenig aufgeheitert und dann lief es eigentlich auch ganz gut. Allerdings musste ich auf die Leute zugehen. Von alleine kam eigentlich niemand zu mir und sagte: „Hey, toll was du da gemacht hast...“

Am Nachmittag wurde sogar noch arrangiert, dass ich auf der Veranstaltungsbühne der MEGA ein kurzes Interview geben konnte. Dort habe ich dann halt kurz das Dry Lands Projekt vorgestellt und erklärt, warum ich auf der Messe bin und Spendengelder sammle. Eigentlich dachte ich, dass danach ein paar mehr Leute an den Stand kommen und sich für die Aktion interessieren. Allerdings ist es bis zum Ende so geblieben, dass ich auf die Leute zugehen musste. An manchen Meiningern sind die Zeitungsartikel sogar komplett vorbei gegangen und sie haben nicht einen einzigen gelesen, obwohl doch fast jeden Tag etwas drin stand. Das hat mich wirklich erstaunt.

Gegen 18 Uhr waren dann kaum noch Besucher auf der MEGA und ich habe kurzerhand entschlossen, mit meiner Spendenbox und den Flyern noch einmal durch die einzelnen Hallen zu gehen. Ich habe dann auch die ganzen Aussteller und Firmen angesprochen, die auf der MEGA vertreten waren. Jedoch war die Spendenbereitschaft auch hier eher mangelhaft. Nicht einer der Aussteller hat etwas über die Firma gespendet, sondern alle haben höchstens ihr Privat-Portemonnaie gezückt und daraus 1-2 Euro in meine Box geworfen.

Als ich dann durch alle Hallen durch war, hatte ich schließlich auch genug. Also habe ich meinen ganzen Kram (den ich teilweise überhaupt nicht gebrauch hätte) wieder zusammen gepackt und bin nach Hause gefahren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Durch die ganze Aktion sind unterm Strich 160 Euro von völlig fremden Personen zusammengekommen. Insgesamt konnte ich Frank jedoch einen Betrag von ca. 600 Euro auf das Spendenkonto überweisen, wovon demzufolge der Großteil durch meine Familie, Freunde und Bekannten zusammen gekommen ist. Klar – das ist schon eine Menge Geld, aber ich bin trotzdem darüber enttäuscht, dass die ganze Zeitungsaktion nicht mehr Menschen erreicht hat und dass sehr viele sich überhaupt nicht dafür interessiert haben.

Trotzdem möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bei allen Menschen bedanken, die am letzten Samstag etwas in meine Spendenbox geworfen haben, auch wenn es nur 1-2 Euro waren. Ein besonderer Dank geht noch einmal an meine Eltern, meinen Bruder Marco sowie an die Gerthäuser Jugend, die einen Betrag von 200 Euro gespendet haben.

 

  • Aufrufe: 18547