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Martina Mahnke besucht das Angels Home. 07.05.2009

 Im Rahmen meines 3-wöchigen Urlaubs auf Sri Lanka habe ich für ein paar Tage den Tagesablauf im Angels Home miterleben dürfen.

Seit über 1 Jahr verfolge ich regelmässig über die Website mit den interesanten Tagebucheinträgen und den lebendigen Fotos das Leben und Treiben im Angels Home. Auch, wenn ich nicht vorort war, war ich immer irgendwie dabei.

Jetzt war ich mit einem Mal nicht mehr nur Betrachter, sondern mittendrin im Geschehen. In erster Linie wollte ich natürlich mein Patenkind Hasini kennenlernen. Gleichzeitig hatte ich mir aber auch vorgenommen, am Ende meines Besuches jedes der Mädchen mit Namen ansprechen zu können. Geübt hatte ich vorher schon am PC, die Gesichter den Namen zuzuordnen. Somit stellte ich mich an meinem Ankunftstag im Angels Home jedem einzelnen Kind auf singhalesisch vor - ebenfalls vorher geübt (mit meinem srilankischen Mann) - und erfragte dabei auch den Namen des jeweiligen Kindes. Breites, verschüchtertes Grinsen in den Gesichtern - vermutlich wegen meiner Aussprache.... Aber diese Übung half mir ein Stück weiter, wobei umgekehrt der Name ‚Martina' für die Kids offensichtlich schwer auszusprechen und zu behalten war.

Der Tagesablauf im Angels Home ist sehr strukturiert - es gibt sogar einen für jeden sichtbar aufgehängten ‚Time Schedule' im Aufenthaltsraum: Nach der Schule bekommen die Kinder ihr Mittagessen, danach werden unter Aufsicht Schularbeiten gemacht. Später am Nachmittag ist Freizeit angesagt in der Form, dass sich die Kinder entweder allein beschäftigen können (malen, basteln etc.), oder dass sie zusammen mit anderen Gesellschaftsspiele wie Memory, Mikado, Domino, etc. spielen oder mit Bauklötzchen spielen.

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Oder es wird gesportet. Hoch im Rennen hier ‚Elle'. Bei diesen klimatischen Voraussetzungen, die allzeit schweisstreibend sind, wollte ich eigentlich sportliche Betätigung vermeiden. Aber: no Chance! Ich war dran, ich musste ran! Angefeuert von den Mädels hatte ich den Ball zu schlagen und dann auch noch zu rennen, um nicht vom anderen Team abgebaggert zu werden. Es hat - trotz der Schweissperlen - sooo viel Spass gemacht!

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An meinem letzten Tag wollte ich jedem Kind noch ein kleines Halskettchen mit kleinem Silberanhänger als Abschiedsgeschenk geben. Damit aber nicht nur langweiliges In-die-Hand-drücken daraus wurde, beschlossen wir - die beiden Praktikantinnen, Lisa und Irene, und ich - dass wir Topfschlagen mit den Kids spielen würden.

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Neugierig auf jedes neue Spiel, hörten sich die Kids die Spielregeln an, die spätestens nach dem dritten Durchgang nichts mehr mit unseren Vorgaben zu tun hatten: die Durchgänge wurden immer schneller (jedes Kind wollte verständlicherweise möglichst schnell zu seinem Geschenk kommen) und die Anweisungen der Kinder an das jeweilige Kind mit den verbundenen Augen - auf singhalesisch natürlich - waren alles andere als ‚cold', ‚warm' oder ‚hot', sondern beschrieben offensichtlich ganz klar die Richtung und Entfernung, wo der Topf mit dem Geschenk stand. Und wenn das nicht half, wurde einfach der Arm des topfschlagenden Kindes ergriffen und in Richtung Topf geführt... Egal, alle hatten ihren Spass und haben sich gefreut. Das war ja auch die Hauptsache!

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Abschliessend möchte ich sagen, dass ich sehr schöne und bereichernde Tage im Angels Home verbracht habe. Zunächst sind da die Fröhlichkeit, Freundlichkeit und Herzlichkeit der Kinder zu nennen, die einen einfach mitreissen und die ich bei unseren deutschen Handy- und Computer-Kids so vermisse. Zum anderen konnte ich mit Memory spielen, malen, Türme bauen, Wettlaufen, Seilspringen ganz in die Kinderwelt eintauchen und alles um mich herum vergessen, was einen enormen Erholungswert hat. Hätte ich nie gedacht, dass ich mich zu ausgedehnten Kinderspielen und Spielen mit Kindern hätte hinreissen lassen können! Und das mit voller Begeisterung. In diesem Zusammenhang auch nochmal herzlichen Dank an die mir von Frank und Team gebotene Gastfreundschaft, die ich vorort erlebt habe.

Auch wenn ich in diesen paar Tagen nur einen kleinen und oberflächlichen Einblick in die Arbeit der Angels Home Mitarbeiter bekam, kann ich sagen, dass ich die Arbeit und den Einsatz von Frank und Julia und dem gesamten Angels Home Team sehr bewundere. Ich habe gesehen, dass diesen Kindern mit dem Angels Home ein Zuhause gegeben wird, in dessen Rahmen ihnen die Voraussetzung zur persönlichen, schulischen und später hoffentlich auch beruflichen Entwicklung gegeben wird. Ich werde dieses Projekt aus voller Überzeugung auch weiterhin unterstützen.

 

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