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Blogs von Linus

Tagebuch Linus, Geburtstage, Ämter, Besucher, Unfälle...19.06.2007

 In den letzten Tagen war wieder einiges los im Angels Home.

Ein Geburtstag jagt den nächsten! Am 06.06. hatte Chanchala Geburtstag, letzten Freitag Hiruni und heute Mali. Was das betrifft, bin ich ja wirklich froh, dass nicht mehr als 20 Kinder im Angels Home wohnen werden Winken. Denn die organisatorischen Dinge wie Einkäufe, Torte bestellen u.s.w. bleiben an mir hängen. Da wird sich nun der eine oder andere bestimmt fragen, warum, ist doch genug Personal da. Ja, das stimmt und an dieser Stelle muss ich auch alle mal loben, zumindest was den Umgang mit den Kindern, das Kochen und die Sauberkeit betrifft. Da lasse ich nix auf die Mädels kommen. Aber wenn es darum geht, etwas zu organisieren, zu einem bestimmten Termin jemanden anzurufen oder eine Abrechnung zu machen, spätestens da hört das Lob auf...grins. Und wenn ich gerade schon so schön am Lästern bin,  geht es auch gleich weiter, was das Verschieben von Möbeln betrifft! Da sind alle einsame Spitze drin...lach. Spätestens zum Wochenende werden die Möbel umgestellt. Naja, Veränderung ist ja ganz schön und mache ich ja auch mal alle paar Monate, aber ich weiß dann wenigstens noch, wo ich was hingestellt habe. Aber hier fehlt dann plötzlich ein Kleiderschrank und niemand weiß, wo der abgeblieben ist. Bis ich dann mal bei Laxman im Zimmer nachgesehen habe, wo der Schrank dann stand. Die Antwort auf meine Frage, wieso der Schrank dort steht? "Ja, der stand da draußen rum und wenn den niemand braucht......" Zum Glück wissen immer alle ganz genau, wo die Kinder sind...lach.

Geburtstagsparty von Hiruni am letzten Freitag:

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 Am Samstag war ich zu dem Kindergarten von Asadi eingeladen. Die Kinder hatten einen kleinen Markt aufgebaut und von zu Hause Sachen (meistens Obst) mitgebracht, die sie dann dort verkauft haben. Es war ganz lustig, denn die Kleinen sind schon richtige Verkaufsgenies! Ich musste auch zu jedem Stand und richtig mit den Kleinen verhandeln Lachen. Es ging zu wie auf einem türkischen Basar und ich war hinterher um einige Bananen, Papayas  und Mangos reicher. Dafür aber auch um 1,50 Euro ärmer...grins.

Auf dem zweiten Foto seht ihr Asadi, die schon glatt 3 Äpfel und 2 Ananas verkauft hat und das für sage und schreibe 400 Rupie! Der normale Verkaufspreis auf dem Markt wäre 210 Rupie gewesen, ca. 1,40 Euro. Aber hier gibt jeder etwas mehr, da das Geld dem Kindergarten zugute kommt. Auf dem dritten Foto seht ihr die beiden Kindergärtnerinnen, die insgesamt 27 Kinder betreuen. Leider habe ich es immer noch nicht geschafft, dem Kindergarten und Asadi einen Besuch abzustatten. Stirnrunzeln

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 Am Sonntag hatte ich dann Besuch vom Department of Probation & Childcare  Services. Die ersten 15 Minuten der Unterhaltung verliefen nicht gerade gut, muss ich zugeben. Denn man hatte einige Briefe dabei, in denen man uns vorwirft, wir würden uns nicht um die Kinder kümmern, sie würden nicht genug zu Essen bekommen und es würde zugehen wie in einem Freudenhaus. Das sind schon sehr schwere Anschuldigungen, die man uns da vorwirft und das ist auf keinen Fall zum Lachen. Aber irgendwie konnte ich mir das mal wieder nicht verkneifen und als man mir dann auch noch sagte, dass in den Briefen steht, ich hätte ein Verhältnis mit allen Angestellten, musste ich mich doch kurzfristig zu meinem neuen Glauben bekennen und habe gesagt, dass ich Moslem sei und doch deshalb 7 Frauen haben dürfte. Das muss wohl so witzig rüber gekommen sein, dass sich wirklich keine der sonst ziemlich strengen Damen mehr halten konnte und plötzlich alle laut am Lachen waren. Ihnen war aber vorher wohl schon klar, dass irgendetwas mit den Briefen nicht stimmen würde, da die Handschrift von ein und derselben Person stammte und auch kein Absender drauf stand. Aber überprüfen mussten sie es verständlicherweise trotzdem. Nachdem das Thema dann nach 30 Minuten gegessen war, ging es mal wieder über zum gemütlichen Teeklatsch, der dann 2 Stunden dauerte. Ach ja... hätte ich fast vergessen: Ein weiteres Thema war der Schwimmunterricht, der alle 14 Tage stattfindet. Der wurde bis auf weiteres erst einmal untersagt. Den Grund dafür konnte man mir nicht wirklich nennen, aber man einigte sich letztendlich darauf, dass es mit der singhalesischen Kultur nicht zusammen passen würde, wenn Mädchen das Schwimmen lernen. Hm, ok... Das konnte ich so aber nicht stehen lassen und ich fragte nach den Gesetzen und wo das stehen würde. Da ich die Bestimmungen und Gesetze - zumindest was Waisenheime betrifft - mittlerweile ganz gut kenne, habe ich doch schnell gemerkt, dass ich damit nicht weiterkomme und erstmal zugestimmt. Im gleichen Satz habe ich ihnen jedoch nahegelegt, die Sache nochmal zu überdenken. Ja, manchmal ist es vielleicht doch besser nachzugeben, obwohl mir das ja schwer gefallen ist. Winken

Heute ist Malis Geburtstag und ich war schon früh im Heim, um noch einige Dinge zu erledigen. Leider fing der Tag gar nicht gut an, denn als ich im Heim angekommen war, standen dort Polizei und Krankenwagen. Keine Ahnung, was alles in meinem Kopf vorging, aber die paar Meter bis zu den Beamten waren schon eine Qual. Man erzählte mir dann, dass unser Nachbar (Kokosnusspflücker) vom Baum gefallen ist und die inneren Verletzungen nicht überlebt hat. Diese Aufnahme habe ich letztes Jahr im September noch von ihm gemacht und ihm einen Abzug davon geschenkt, worüber er sich sehr gefreut hat.

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 Schrecklich für Latta, denn er konnte noch nach ihr rufen, aber als sie bei ihm war, war es schon zu spät! Ich bin nur froh, dass alle Kinder in der Schule waren und das nicht gesehen haben. Morgen werde ich mit Rukmal zu seiner Familie gehen, um zu sehen, ob wir was tun können. Denn er war immer nett und hilfsbereit und hat für uns schon so manche Nuss vom Baum geholt. 

Zum Feiern war mir zwar nicht mehr zumute, aber wir wollten den Kindern es heute nicht sagen, denn Mali hatte doch Geburtstag. Liebe Grüße an die Pateneltern und  herzlichen Dank für die tollen Geschenke und die Ausrichtung der Feier. Wie man sieht, war die Freude groß!

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 Da es gerade 2:30 Uhr ist, werde ich mich mal langsam ins Bett begeben und mir den Rest für morgen aufheben, da ich früh raus muss, um Jacqueline (unsere Praktikantin) vom Flughafen abzuholen.

 Mehr dann in Kürze

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