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Glassklar Achive

Ein lachendes und ein weinendes Auge

Wie in meinem letzten Tagebucheintrag schon beschrieben, vergeht die Zeit rasend schnell. Die Zeit hier im Angels Home ist schon so gut wie vorbei und die letzten Stunden hier brechen an. 

Rechts unsere kleine AnneIn der letzten Zeit waren wir viel damit beschäftigt mit den Mädels Weihnachtskarten für ihre Pateneltern zu basteln. Es war so schön zu sehen wie sich jede der Mädchen Mühe beim Basteln, Schreiben und Malen gegeben hat und jede ihrer Karte einen eigenen Ausdruck verliehen hat. Und während dem basteln und schnippeln wird auch mir so langsam bewusst das die Zeit hier im Angels Home sich dem Ende zu neigt, vor allem beim täglichen Adventskalender öffnen wird mir vor Augen geführt wie die Zeit rast. In der Zeit hier im Angels Home sind mir die Mädchen sehr ans Herz gewachsen und es ist schwer sich zu verabschieden und zu wissen, dass man diese Mädchen sehr wahrscheinlich nie wieder sehen wird. Aber was bleibt sind die wunderbaren Erinnerungen, an die ich immer wieder zurückdenken werde!

Vor gut einer Woche musste ich mich schon von einigen Mädchen verabschieden, die in den Ferien nachhause gehen dürfen und da fiel mir der Abschied schon ziemlich schwer und ich vergoss ein paar Tränen. Das Ganze wird sich auch beim Abschied der restlichen Mädchen und natürlich der Matrons wiederholen und ich werde bestimmt auch noch etwas traurig sein, nachdem ich das Angels Home verlassen habe.

Abschied von SashiniDie letzten Wochen habe ich noch so sehr genossen und das Heimweh hat sich so gut wie nie in diesen Wochen gemeldet, ich denke es lag daran, dass ich wusste das es nicht mehr allzu lang geht und ich wieder Zuhause bei meinen Lieben sein werde.

Der Ausflug zum Childrens Park, das Schwimmen im Pool, der Haistylingwettbewerb und die Sing- und Tanzauftritte und so vieles mehr, waren einfach schöne und unvergessliche Momente, an die ich mich sehr gerne zurückerinnern werde. Doch auch wenn der Abschied schon kurz vor der Türe steht, fühlt es sich überhaupt nicht danach an. Wir stehen auf und spielen mit den Kindern, essen und sind einfach in unserem Tagesablauf. Vielleicht auch ein bisschen ein Verdrängungsmodus, da ich noch nicht an den Abschied denken möchte.

ISchmücken mit Gimhani &Chetanan meinem Kopf geht so viel umher, der Abschied und das Gefühl von hier weg zu gehen, nachdem das Angels Home mehr als zwei Monate mein Zuhause war und ich hier soviel erlebt und erfahren habe und Menschen kennen gelernt habe, die ich sehr in mein Herz geschlossen habe und nicht mehr sehen werde. Auch, dass noch nicht genau beschreibbare Gefühl, dass ich die Vorweihnachtszeit und auch an Weihnachten selbst nicht mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen werde, sondern irgendwo in Sri Lanka sein werde. Denn ein Blick in Facebook und Instagram reichen aus, um zu sehen was man gerade zuhause verpasst. Über Weihnachtsmärkte schlendern, Glühwein trinken und gebrannte Mandeln naschen, selbstgebastelte Adventskalender für oder von den Liebsten und selbstverständlich Weihnachtsplätzchen. In einem Moment macht mich das traurig diese Weihnachtsstimmung in der Heimat nicht mit zu erleben und dieses Jahr ein etwas anderes Weihnachten habe, von dem ich noch nicht weiß, wie es genau aussehen wird. Doch im nächsten Moment verfliegt der Gedanke wieder, denn Weihnachten kann ich jedes Jahr Zuhause feiern, aber in einem Heim für Kinder auf Sri Lanka zu arbeiten und ein kleiner Teil davon zu sein ist eine Sache, die ich nicht jedes Jahr machen kann. Diese vielen unglaublichen Erfahrungen und Erlebnisse sind so wertvoll und unbezahlbar und vor allem einzigartig!

Liebe Grüße

Katharina

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