Der Wirbelsturm am Anfang
Meine Reise und die Anfangszeit im Angels Home kommen mir momentan wie ein riesiger Wirbelsturm vor, der sich langsam zu beruhigen scheint. In den ersten Tagen wurde ich mit so vielen Eindrücken konfrontiert, dass Überforderung eine verständliche Konsequenz ist.
Natürlich war mir auch vor der Reise bewusst, dass die ersten Tage anstrengend werden, in der Situation selbst war ich mir aber sicher, die Kinder niemals unterscheiden zu können, geschweige denn auch nur einen Namen zu behalten. An die Geräusche, die Tiere und die neuen Gerüche, war ich mir ebenso sicher, werde ich mich auch niemals gewöhnen. Naja, wer hätte das gedacht, ich lag gründlich falsch.
Sobald sich die kleinen Gesichter mit Gesprächen, Erlebnissen und Momenten verbinden, kommen auch die Namen und von Tag zu Tag werden es immer mehr. Schon nach so kurzer Zeit nehme ich die Geckos kaum noch wahr und die tapsigen Schritte der Krähen auf dem Dach sind auch nichts ungewohntes mehr.
Laura und Lisa sind sehr geduldig mit mir und nennen mir auch beim 20. Mal fragen die Antwort, die ich schon 20-mal zuvor gehört habe. Die Klassiker sind eindeutig die Frage nach dem Namen einer Person, der Bedeutung des Klingelns und was nun gemacht wird und auf Platz eins ungeschlagen: 'Ist das scharf?'
Beim Zähne putzen gestern Abend habe ich mich mit Subani unterhalten. Sie fragte mich ganz ernst was ich machen wollen würde, wenn ich ein Superheld wäre. Ich habe lange überlegt, um eine möglichst gute Antwort zu liefern, kam aber nur auf ich würde gerne fliegen können. Ihre Antwort auf die Frage war, sie würde die Welt verändern.
Das hat mich daran erinnert, dass das hier kein Urlaub, oder ein Stichpunkt in meinem Lebenslauf ist, sondern meine Möglichkeit ein tolles Projekt, wenn auch nur kurz, zu unterstützen und das hilft ungemein beim Einleben.
So viel zu meinem Start,
Sonnige Grüße,
Sophie
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