Unsere Feurige Küche
Die singhalesische Küche ist etwas ganz Besonderes. Jeden Tag im Angels Home wird mit frischem Gemüse und feurigen Gewürzen gekocht.
Es wird nicht wie in Deutschland die Kochplatte angeschaltet und ein Topf drauf gestellt. Im Angels Home wird auf die altmodische Art ein Feuer gemacht, darüber werden auf drei Ziegelsteinen die Kochtöpfe platziert.
Wichtig in der singhalesischen Küche ist die Kokosnuss. Auf unserem Grundstück wachsen um die hundert Kokospalmen. Immer wieder kommt ein Kokossnusspflücker, der die Nüsse von der Palme holt. Ohne Sicherung klettert er die Palme hinauf und schlägt die Früchte ab.
Das ist einerseits eine Vorsichtsmaßnahme, da die Sterberate, von Personen, die von einer Kokosnuss erschlagen zu werden in Sri Lanka sehr hoch ist, andererseits dient die Nuss zum Kochen. Unsere Köchin verwendet sie komplett. Die Milch, sowie das Kokosfleisch kommen in jedem Curry vor. Die holzige Schale wird als Brennholz genutzt.
Doch im Laufe des Tages kommen noch viele andere Dinge auf den Teller: Gleich nach dem Aufstehen gibt es für die Kinder einen süßen Tee und manchmal ein kleinen Snack, z. B. einen Keks oder Toastbrot. Das Frühstück nehmen sie mit in die Schule. Die Brotdosen werden mit Reis und Curry gefüllt. Nach der Schule, zurück im Heim gibt es auch schon Mittagessen. Hier steht Reis mit zwei Currysorten, meistens ein Gemüse- und ein Fischcurry auf dem Speiseplan. Am Nachmittag findet die Tea-Time mit schwarzem Tee statt. Dazu gibt es Kekse oder Samaposha, eine Art Bällchen aus Teig und Kokosflocken. Die Kinder freuen sich natürlich immer über die süßen Kleinigkeiten. Auch zum Abendessen gibt es wieder Reis mit Curry. Das kommt einem sehr eintönig vor, doch das ist es nicht.
Unsere Köchin verwendet bei jeder Mahlzeit unterschiedliches Gemüse und die Curry‘s wechseln zwischen rotem und gelbem. Zudem gibt es auch immer wieder kleine Beilagen, Salate, süßen Joghurt oder knusprige Chips, auch Papadam genannt. Am Wochenende haben wir oft Chickencurry.
Die Schärfe zwingt viele Praktikantinnen dazu, Pausen einzulegen oder doch das Verhältnis zwischen Reis und Curry auf eine große Menge Reis und wenig Schärfe zu verteilen. Ich kann mit Glück sagen, dass ich gut mit den feurigen Speisen zurechtkomme und die ausländische Küche genießen kann.
Ich bin gespannt, was mich noch in den folgenen Wochen so erwatet.
Lieben Gruss Sophie!
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