Das letzte Kapitel einer Reise
3 Monate sind vergangen seit ich in Sri Lanka bin. Nun schreibe ich das letzte Kapitel von meiner Reise in eine andere Welt. In meinen Kopf ist immer noch keine Stille und Bilder, Gedanken und Erfahrungen huschen durch meinen Geist und warten darauf irgendwann einmal verarbeitet zu werden. Ob ich überhaupt irgendwann die Ruhe dazu finde bezweifle ich ein bisschen.
Gerade in diesen Moment blicke ich auf ein strahlend blaues Meer und sehe Blumen, Palmen und bin wie immer wieder erstaunt davon wie viel Schönheit dieses Land zu bieten hat. Diese vielen unterschiedlichen Facetten und die Vielfalt von Natur und Tieren sind so beeindruckend.
Vieles, was ich erblicke und erlebe wirkt auf mich immer provisorisch und wenig durchdacht und doch zeigt sich immer Kreativität und eine praktische Umsetzung und alles läuft nach Motto: Es funktioniert immer irgendwie.
Eine Sache, die ich von der Mentalität hier gelernt habe ist, mich nicht mehr so schnell aus der Fassung bringen zu lassen. Während in Deutschland die Kardiologen überrannt werden, würden eine Praxis auf Sri Lanka wenig Sinn machen, da die Menschen hier einfach eine sehr entspannte Art haben das Leben zu meistern.
Auch wenn einige der Erfahrungen ein Realitätscrash waren, so habe ich das Gefühl wirklich einen tieferen Einblick in eine Kultur bekommen zu haben, mit all ihren positiven und negativen Seiten und konnte viel daraus lernen.
Seit einer Woche bin ich nicht mehr in Marawila, aber meine Gedanken sind immer noch da. Ich denke daran, wie viel Uhr es ist und was die Kinder um diese Uhrzeit machen. Ich vermisse das Essen, das Barfußlaufen und ganz besonders diese viele unterschiedlichen Charaktere die im Angels Home; als eine Familie zusammen leben. Manchmal vermisse ich auch das Chaos, wenn alle Kinder durch einander wuseln, herumrennen und ihre Sachen zusammen zu suchen. Aber vor allem vermisse ich das Lächeln der Mädchen, das rumalbern, das Lachen und das Kuscheln. Auch wenn mein Herz vom Abschied noch ein bisschen schwer ist, freue mich auf meine Familie und Freunde und auf eine bekannte Umgebung, in der ich meistens immer weiß, wie ich mich verhalten soll und kann. Ich brauchte wirklich eine Weile, um mich wieder mit kurzen Hosen und Schulterfrei wohl zu fühlen und nicht die ganze Zeit zu denken, dass sich das nicht gehört. Achja, so schnell passt man sich an.
So nehme ich aus der Zeit viele Erfahrung und Erkenntnisse über mich und die Menschen mit, bin dankbar dafür, das alles kennen lernen zu dürfen und freue ich mich über die Freundschaften und Verbindungen die hier entstanden sind. So beende ich mein letztes Kapitel mit ein bisschen Pathos: Behaltet den Frühling in euren Köpfen und die Sonne im Herzen.
Ich schicke euch nun die letzten Grüße aus Sri Lanka!
Eure Florine
- Aufrufe: 1903