Ein Ausflug und das Gefühl in einer Familie zu leben
hier nun ein weiterer Bericht von mir, in dem euch über meinen abenteuerlichen Ausflug und dem Gefühl in einer Familie zu leben, berichte. Zuerst würde ich euch gerne von meinem letzten freien Tag berichten, denn ich mit Olga verbringen konnte. Wir sind in einen Ort mit dem Namen Chilaw gefahren, da wir gehört hatten ein Festival findet zu der Zeit statt. Schon die Busfahrt war sehr angenehm, als wir durch grüne Landschaften gefahren sind. Angekommen haben wir uns ein Tucktuck genommen und sind zu den Hinduistischen Tempeln gefahren. Zwar waren überall Stände, viele Pilger und Deko aber es sah noch alles ein bisschen geschlossen aus. Uns wurde mitgeteilt, dass das Fest erst immer abends starten würde. Das war natürlich nicht praktisch, da wir am nächten Morgen arbeiten wollten. Aber nach kurzer Absprache dürften wir unseren Aufenthalt eine Nacht hinzufügen.
Den Vormittag verbrachten wir damit die sehr großen Tempelanlagen zu erkunden und an den Ständen voller Obst und Blumen lang zu spazieren. Das Obst wurde in Körbe den Göttern geopfert, es wurde vor den teilweise doch sehr gruseligen, makaberen und auch wunderschönen Statuen getanzt und überall würde Räucherstäbchen angezündet und Punkte auf die Stirn gemalt. Das war alles wahrsinnig interessant. Nun waren wir jedoch die einzigen Touristen mit weißer Hautfarbe weit und breit und wurden den ganzen Tag, zu jeder Gelegenheit, angestarrt und angesprochen.
Dann wollten wir uns ein Hotel suchen, am liebsten mit Pool. Da es ein Festival und auch die Zeit der vielen Hochzeiten war, haben wir viel zu viel zu für ein Zimmer gezahlt, hatten aber auch keine Auswahlmöglichkeiten. Auf den Weg dahin, haben wir uns mit einen TuckTuck Fahrer angefreundet, der uns noch den Fischmarkt zeigte. Der Geruch ließ teilweise Übelkeit in mir hoch steigen, aber wir haben einen sehr großen wunderschönen und krass bunten Fisch entdeckt.
Im Hotel wurden wir natürlich auch der begafft und so war der Poolaufenthalt mit mehreren Männern dazu, wenig entspannt und ich fühlte mich doch recht unwohl. Das Hotel war aber sehr schön. Mit einem Blick aus dem Fenster könnten wir das Meer, den großen Fluss und den Pool sehen. Als wir noch ein bisschen geschlafen hatten, waren wir bereit zu den Abend. Zuerst inspizierten wir den sehr großen Markt, wo man alles Mögliche kaufen konnten und später nahmen wir an einer Zeremonie teil, in der große Wägen mit Göttern durch die Straßen gezogen wurde und wie wild getrommelt wurde. Leider gab es an diesem Abend weder Elefanten, noch Feuerläufer oder verrückte die sich Messer durch den Mund schoben. Das hätten wir einen Tag später erleben können.
Wir lernten zudem Fernando kennen, der gut Deutsch sprechen konnte und uns ein bisschen rumführte und später waren wir mit ihm essen. Was mir erst später am Abend klar wurde: Wir waren in einem Tamilengebiet. Wenn ich so meine Erfahrungen vergleiche, dann waren die Menschen dort nicht nur netter, sondern auch ehrlicher und ich hatte nicht immer das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden. Auch dem Tucktuck Fahrer war ich zuerst sehr skeptisch begegnet und später wurde wir Freunde, als er uns am Strand seine Geschichte erzählt hatte und am Ende eigentlich kein Geld annehmen wollte. Wenn man Freund mit Jemand ist, dann zahlt man nicht.
Als wir noch am Tempel auf den Fahrer warteten wurden uns zwei Stühle angeboten und eine Traube von Menschen umringte uns und alle wollten uns die Hand schütteln. Wir waren einfach eine Attraktion. Später wurde es noch skurriler, als wir ins Hotel kamen und eigentlich schlafen wollten. Ich schaute in einen großen Raum, wo eine Hochzeit stattfand und hast du nicht gesehen, standen mit neben den Brautpaar auf dem Podest und wurden von allen Seiten fotografiert. Dann wurden uns Getränke hingestellt und später haben wir noch getanzt. Es wurde Facebookadressen ausgetauscht und die Hände geschüttelt. Spät in der Nacht bin ich Tod ins Bett gefallen. Es war mehr Abenteuer als Erholung, aber ein wunderbares Erlebnis.
Gestern hatte ich dann noch einen sehr schönen Abend mit einigen Mädels. Wir saßen abends in der Bibliothek und haben uns alte Fotoalben angeschaut. Die Kinder schwelgten in Erinnerung und ich fragte wie lange sie schon im Angels Home wohnen. Manche schon 8 Jahre und als die Situation so sah, wurde mir das erste Mal klar, was für eine große Familie sie sind und wie viel Vertrautheit eigentlich da ist. So im Alltag verbringen die Mädels eher die Zeit mit Streit und Zankereien. Ich brachte die Kinder zu Bett und streichelte allen über den Kopf. Danach war ich sehr nachdenklich, da ich merkte wie gerne ich sie doch habe und wie schwer es mir fallen wird irgendwann Abschied zu nehmen.
Grüße aus Sri Lanka,
Floh.
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