Die Vorfreude überwiegt
Es ist meine letzte Schulwoche in diesem Schuljahr. Alle anderen Salzburger Lehrer/innen und Schüler/innen müssen noch zwei Wochen die Zähne zusammenbeißen, bevor die wohlverdienten Sommerferien starten.
„Wann bist du jetzt weg, Melanie?“, fragen die Kolleg/innen. „Wie lange haben wir Sie jetzt noch, Frau Pink?“, wollen die Schüler/innen wissen. Jedesmal kann ich es nicht verhindern, dass ein breites Lächeln auf meinem Gesicht erscheint, wenn ich sage: „Am Freitag geht mein Flieger nach Sri Lanka.“
Mittlerweile wissen alle Schüler/innen, selbst wenn sie noch so wenig Interesse an Geografie haben, wo dieses Land auf der Landkarte zu finden ist.
So richtig glauben kann ich es aber selbst noch nicht. Zu viel muss noch getan werden: Familie und Freunde besuchen, alle Noten eintragen, meinen Arbeitsplatz vor dem Sommer räumen, meine Wohnung putzen, meine Reiseeinkäufe abschließen…ach ja, meinen Koffer packen und dabei ja nicht die Reisedokumente vergessen…
Ich bin mit meinen knappen 30 Jahren bereits einige Male auf Reisen gewesen, doch bei der jetzigen darf ich in meinem Traumberuf als Lehrerin tätig sein und das entschädigt für die stressige Phase der letzten Vorbereitungswochen und -tage.
Es ist fix. – Am Freitagabend wird mein Flieger von München nach Dubai starten und am Samstag zu Mittag sollte ich dann in Colombo ankommen. Dort darf ich im Angel’s Home als Praktikantin tätig sein. „Du bist verrückt. Warum gehst du in deinen Ferien arbeiten?“, habe ich so manches Mal gehört. Was diese Fragenden nicht wissen ist, dass meine Tätigkeit als Lehrerin mir so viel Freude bereitet, dass ich sie nicht als „Arbeit“ im herkömmlichen Sinne empfinde. Das Lehren von Kindern ist mit Sicherheit nicht immer einfach für mein Nervenkostüm, doch das Schönste dabei ist einfach, dass ich täglich etwas Neues erfahre, begreife und dazulerne.
Was wird mich in Sri Lanka erwarten? Na hoffentlich wärmeres Wetter!
- Aufrufe: 2684