Verkehrte Welt in Sri Lanka
Nach den ersten Wochen im Angels Home und demnach auch ein paar freien Tagen an denen ich die Umgebung erkunden konnte bleiben mir vor allem die Gegensätze die sich hier in Sri Lanka an jeder Ecke finden im Kopf. Und diese für mich oftmals verkehrte Welt schafft es immer mal wieder mich zum Nachdenken zu bringen. Die traumhafte Natur sowie das meist sonnige Wetter und die Menschen die hier leben faszinieren mich.
Auf dem Weg an der Beachroad entlang zu einem Hotel, in dem wir Praktikantinnen das ein oder andere Mal unseren freien Tag verbringen, sei es am Pool oder am Strand, lassen viele spannende und interessante Eindrücke auf sich warten. Je näher man dem Hotel kommt, desto besser werden die Häuser der Bewohner. Wenn ich von „besser" spreche, ist das aber noch lange kein Vergleich zu Häusern in Deutschland. Es ist schon heftig, wie manche Leute dort wohnen. Ich finde es sehr interessant diese Eindrücke von einem anderen Land und ganz anderen Lebensbedingungen zu erhalten. Außerdem gibt es vor zahlreichen Häusern kleine Holzbuden, an denen sämtliche Lebensmittel verkauft werden.Von Fisch über Backwaren bis hin zu frittierten Dingen ist alles dabei. Sogar Lottoscheine kann man dort kaufen.
Bei dem Gedanken daran, dass es solche Stände in Deutschland geben würde, musste ich grinsen. Denn dort würde wohl niemand die Lebensmittel kaufen, denn Gesundheitszeugnisse oder Hygienevorschriften werden hier wohl nicht berücksichtigt. Trotzdem schmecken die Teigwaren echt lecker. Man sollte sich besser keine Gedanken über die Zubereitung machen. Denn nur die harten kommen in den Garten Diese kleinen Buden gehören einfach hier her und haben ihren Scharm und mit mir einen weiteren Liebhaber gewonnen.
Nach etwa 20 Minuten Fahrt mit dem Fahrrad kommt man dann im Hotel an. Sobald man das Gelände betritt befindet man sich wie in einer Seifenblase. Das ist echt spannend. Auf der einen Seite das alltägliche Leben der Leute an der Beach Road, die Einfachheit aber auch der Dreck und auf der anderen Seite der geordnete und saubere Alltag im Hotel. Gegensätze die mich zum Nachdenken gebracht haben, auch wenn mir klar ist, dass Sri Lanka auf den Tourismus angewiesen ist und demnach alles dafür tut, dass sich die Gäste wohlfühlen. Das gelingt ihnen in diesem Fall auch sehr gut, trotzdem ist es eine Verzerrung der Wirklichkeit und ich denke, dass Pauschalurlauber, die das Hotel während ihres Aufenthalts nicht verlassen, die Gegensätze nicht erleben und demnach die Urlaubserlebnisse unter einem ganz anderen Aspekt in Erinnerung erhalten. Ich habe den entspannten Tag sehr genossen. Mir ist aber auch klar geworden, dass es noch lange nicht für jeden selbstverständlich ist einfach einen Tag m Hotel zu verbringen. Der Weg zurück ins Angels Home hat mich wieder im hier und jetzt ankommen lassen und mir gezeigt sich viele Dinge bewusster zu machen um diese dann umso mehr zu schätzen. Es sind die kleinen Dinge die einem erst auffallen, wenn man mit ihnenkonfrontiert wird. In diesem Fall eben durch den Gegensatz der an der Beach Road lebenden Bevölkerung und der für die Touristen hergerichteten Anlage.
Mir werden hier in den kommenden Wochen wohl noch viel mehr solcher Kontraste auffallen. Das sind Eindrücke und Erlebnisse, die ich nicht auslassen möchte und die mich das ein oder andere zukünftig wohl bewusster wahrnehmen lassen.
Liebe Grüße aus dem Angels Home.
Bis bald,
Nadine
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