Und nun bin da!
Nach einem großen Abschied und einem (mit Umsteigen) ca.14 Stunden langem Flug bin ich endlich da! Sri Lanka!
Mein erster Eindruck: es ist warm (sehr warm), es riecht anders und es kommt mir etwas Kaotisch vor.
Vom Flughafen hat Julia mich mit ein paar von den Mädchen aus dem Angels Home abgeholt. Mich hat es total erstaunt wie „offen“ die Mädchen von Anfang an zu mir waren.
Obwohl es auf der Fahrt nach Marawila so viel zu sehen gab und alles komplett anders aussieht als Zuhause, konnte ich noch nicht realisieren, dass ich jetzt wirklich da bin.
Im Angels Home angekommen habe ich neben unendlich vielen Mädchen auch die anderen Praktikantinnen kennengelernt. Ein super Team! Ich habe innerhalb kürzester Zeit so gut wie alles gelernt was in meinen Aufgabenbereich fällt und noch viel mehr. Zum Beispiel welcher „Lemon puff“ der bester ist, oder wie man richtig mit Singhalesen umgeht.
Allgemein habe ich bereits in meiner ersten Woche hier unglaublich viele Erfahrungen gesammelt. Unter anderem, dass ich mich an das Essen hier wohl nicht so leicht gewöhnen werde (ich mag das Kokosnussöl leider nicht), dass in Sri Lanka Pünktlichkeit eher ein nebensächliches Thema ist und das man hier lieber eine falsche als gar keine Antwort gibt. Das haben Maggi und ich nämlich herausgefunden als wir verzweifelt nach dem richtigen Bus von Colombo zurück nach Marawila gesucht haben.
Probleme mit dem einleben hatte ich hier überhaupt nicht. Durch das Tagesprogramm, welches den größten Teil des Tages beansprucht bleibt eigentlich nicht viel Zeit für Heimweh.
Außerdem gibt es ab und zu sogar abendliche Aktivitäten. Einen Abend waren wir zum Beispiel bei Julia und Frank Zuhause und haben Pizza gegessen und etwas getrunken. Besonders lustig ist, dass ich hier fast am anderen Ende der Welt, ein Praktikum bei einem alten Freund meines Onkels mache ohne davon gewusst zu haben. Die Welt ist eben doch klein.
Mittlerweile bin ich total dabei und kann auch schon ein paar Namen (das ist nämlich gar nicht so leicht bei so vielen Mädchen, die sich teilweise sehr ähnlich sehen). Durch den morgendlichen Brötchenlieferservice von Sara die morgens immer joggen geht und durch die Einkaufsläden in der Stadt, hat sich das Essensproblem auch weitestgehend geklärt. Außerdem ist der „Dahl“ den es hier ab und zu gibt auch sehr lecker und manchmal gibt es morgens sogar Pfannkuchen. Es ist schon sehr anders hier. Als weiße Frau wird man hier auf der Straße dauerhaft angeschaut, an gehupt und belästigt. Ich habe mir jetzt schon angewöhnt die meisten Männer hier komplett zu ignorieren. Es ist auch traurig aber auch erstaunlich zu sehen wie die Mädchen hier leben. Mit Strom und Wasser muss sehr sorgfältig umgegangen werden, ebenso wie mit anderen Dingen wie Zahnpaste und Seife. Es ist aber unglaublich zu sehen was für eine harmonische Stimmung hier allgemein herrscht und wie fürsorglich die Mädchen sind. Ein bisschen kommt es einem vor wie eine Riesenfamilie in der jeder mithilft.
Heute vor einer Woche bin ich angekommen, was aber auch bedeutet, dass Sigrid uns heute verlässt. Das ist sehr schade weil es eine sehr lustige Woche war und wir eine schöne Vierergruppe waren. Für sie ist die Zeit hier jetzt vorbei während meine grade erst beginnt. Ich hoffe ich werde noch mindestens genauso viele Erfahrungen machen wie sie, von denen ihr dann in den nächsten Berichten lesen könnt.
Bis dahin, liebste Grüße aus Marawila
Vera
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