Raus aus dem Hamsterrad …
Fast ist es soweit, in einer Woche bin ich schon in Marawila ! Ich verbringe die letzten Tage vor dem Abflug noch mit vollgestopften Terminkalendern bei der Arbeit, sowie mit einer kleinen Abschieds-Tournee mit Familie und Freunden. Ich bin zwar nur knapp drei Monate unterwegs, allerdings ist es ein guter Grund, sich vorher noch einmal zu treffen.
Die Idee eines Freiwilligeneinsatzes hatte ich schon länger. Ernsthaft darüber nachgedacht hatte ich erst, als mir wirklich bewusst wurde, wie ich im täglichen Hamsterrad eingespannt bin.
Mein Leben hat sich die letzten Jahre überwiegend auf meinen Beruf konzentriert. Ich bin als
Projektleiterin in Softwareentwicklung tätig, ich bin also schon eine „ältere Praktikantin“. Die beruflichen Aufgaben finde ich spannend und abwechslungsreich. Das sehr dynamische Umfeld
macht den Job nicht langweilig. Dennoch gibt es auch hier viele Wiederholungen, ein neues Jahr, ein anderes Projekt und bestimmte Umstände finden in ähnlicher Form immer wieder statt. Ist der Beruf wirklich so wichtig?
Mit der Entscheidung eine Auszeit zu nehmen war für mich klar, ich will die Zeit nutzen, um wirklich etwas Neues zu lernen, erleben und sehen. Eine aktive Mitarbeit in einem sozialen Projekt sollte es sein. Ich wollte einfach zwei Schritte zurück, und mit Abstand auf das eigene Leben schauen.
Bei meinen Recherchen bin ich auf die Seite von Dry Lands Project gestossen und hatte Kontakt mit Julia aufgenommen. Im Juni diesen Jahres hatten wir einen Mailwechsel, gefolgt von einem Telefoninterview. Kurze Zeit später hatte ich von Julia eine positive Antwort bekommen, dass ich zum 1.12 als Praktikantin anfangen kann.
Wow! Darüber hatte ich mich sehr gefreut und gleich Nägel mit Köpfen gemacht, d. h. Bei meinem Arbeitgeber eine Auszeit von knapp 3 Monaten angemeldet.
Anschliessend hatte mich der Alltag wieder voll im Griff. Zwar war klar, ich bin ab Dezember dann mal weg, so richtig Zeit mich weiter mit meinem Einsatz zu beschäftigen blieb nicht. Ca. 4 Wochen vor dem Praktikumsbeginn wurde mir klar, der Countdown läuft: habe ich tatsächlich alle nötigen Impfungen, was muss/ will ich noch vorher organisieren und mitnehmen? wer reist im Anschluss eigentlich mit mir noch knapp 3 Wochen herum? Wie kreativ bin ich eigentlich, um die Kinder gut zu beschäftigen?
Inzwischen hat sich hoffentlich;-) das meiste geklärt, auch wenn mein Reisegepäck noch etwas unsystematisch in der Wohnung verteilt liegt. Sogar die Frage nach der Reisebegleitung im Anschluss hat sich „last-minute“ geklärt.
Bei mir macht sich die letzten Tage und Wochen eine Mischung aus Vorfreude und Spannung breit, was erwartet mich die nächsten Monate tatsächlich?
Vier Arbeitstage liegen noch vor mir und Samstag geht es dann los. Ich bin wirklich gespannt!
Liebe Grüße und bis bald.
Sigrid
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