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Glassklar Achive

Geld wächst also doch auf Bäumen...

 Der wahrscheinlich beste Sandkuchen in MarawilaEs ist oft sehr spannend, die Mädels an den Wochenenden und in der täglichen freien Spielzeit zu beobachten oder selbst Teil des Geschehens zu sein: Wird nicht gerade Volleyball oder Elle gespielt, lassen sich die Jüngeren immer wieder Neues einfallen. Oft wird dabei alles, was sich auf dem Grundstück finden lässt, auf erstaunlich kreative Weise zum Spielen genutzt.

 Piumi beim Kämmen ihrer verlängerten HaareBesonders gerne schmücken sich die Mädels mit allerlei Dingen aus der Natur. Fast jeden Tag erfüllen sich die Jüngeren den Traum langer Haare, indem sie sich in dünne Streifen gerissene Palmblätter am Kopf befestigen und ihre neue Mähne stolz hinter sich herfliegen lassen. Mal wird die neue Haarpracht offen getragen, mal zu langen Zöpfen geflochten. Aus diesen Streifen werden aber nicht nur Haare: Auch als Arm-, Hals- und Beinschmuck machen sie sich gut.
 Asitha mit selbstgebasteltem Ohr- und NasenschmuckGenauso vielseitig sind die verschiedenen, wunderschönen Blumen. Oft werden auch wir Praktikantinnen mit ihnen geschmückt, sie werden uns ins Haar gesteckt oder wie bekommen selbstgebastelte Blumenarmbänder umgelegt. Auch Kokosnussreste werden gern zu Ohrringen und anderem Schmuck umfunktioniert.

 Piumi Shanika beim EinkaufsbummelManchmal werden in wenigen Minuten im Garten auch ganze Städte erbaut: Dort reihen sich dann Friseure, Einkaufsläden und Restaurants aneinander. In den Läden werden kleine Blätter zu Kaugummis, Steine zu Schokolade und Früchte der Pflanzen zu essbarem Gemüse.
Auf der Karte in den Restaurants stehen unter anderem Reis (feiner Sand), Cola (Wasser), Necto (eine in Sri Lanka beliebte pinke und sehr süße Himbeerbrause, die von den Mädels perfekt aus roten Blüten und Wasser angerührt wird) und Schokotorte (hübsch angerichtete Matschkuchen).  Reis und Curry kommen heute von Köchin SandiyaServiert wird das ganze in Kokosnussschalen, in großen Blättern eingewickelt oder auf kleinen Holzbrettern gestapelt. Stets liebevoll dekoriert werden einem oft mehrmals am Tag stolz die neuesten Kreationen und Köstlichkeiten angeboten.
Fürs Einkaufen in den selbsterbauten Shops basteln sich die Mädels aus Laub kleine Einkaufstaschen und bezahlt wird mit den Blättern niedriger Büsche. Wenn die Kinder unaufhörlich von Geschäft zu Geschäft ziehen, erinnert ihr Erbautes fast an eine richtige kleine Stadt. Mit dem kleinen Unterschied, dass das Geld bei unseren Mädchen praktischerweise auf Bäumen wächst.

Liebe Grüße aus Marawila,
Nina

 

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