Hallo Alltag.
Die Ferienzeit, in der der Tag mit Spielen, Aktivitäten und Spaß gefüllt wurde, ist nun vorbei und die Mädchen befinden seit letzter Woche wieder im Schulalltag. Für die Kinder heißt das, morgens um 5 Uhr aufzustehen und mit Hochgeschwindigkeit das morgendliche Sportprogramm, sowie die Gartenarbeit zu erledigen, zu Essen, Beten und sich Schulfertig zu machen. Sitzt die Schuluniform und ist die Brotbox eingesteckt, werden die Haare mit Öl strengt zu zwei Zöpfen nach hinten zusammengebunden oder geflochten.
Danach wird das Puder aus dem Schrank gekramt. Weißes Puder wird auf das Gesicht aufgetragen. Dabei heißt es: Je heller die Haut desto besser. Während in Deutschland alle ins Solarium rennen, sich Bräunungscreme auftragen und versuchen, anhand von Make up einen schön gebräunten Teint zu bekommen, gilt in Sri Lanka helle Hautfarbe als Schönheitsideal.
Nachdem dann das Gesicht eingepudert ist, brechen um 7:00 Uhr 96 Füße, eingehüllt in weiße Turnschuhe, auf zur Schule.
Wenn man bedenkt, dass am ersten Schultag nur ein Lehrer der Schule zum unterrichten erschienen ist, kann ich nachvollziehen, warum die Mädchen sich so sehr auf ihren ersten Schultag freuten J Auch wenn der Lehrermangel mittlerweile behoben ist, scheinen die Kinder gern in die Schule zu gehen, zu lernen und Kontakt mit anderen Kindern aufzunehmen.
Mit Beginn der Schulzeit, beginnt auch das tägliche Waschen und Kontrollieren der Uniformen, die Nachhilfe und die eingeplante Hausaufgabenzeit. Die abendliche Fernsehzeit entfällt und es bleibt weniger Zeit für Spiele und Freizeit.
Am Wochenende kann der Tag dann frei gestaltet werden. Die katholischen Kinder gehen am Samstag für 2 Stunden in die Kirche, um dort an einer Art „Kommunionsunterricht“ teilzunehmen. Am Sonntag gehen sie ebenfalls am Morgen zum Gottesdienst. Die buddhistischen Mädchen verbringen den Sonntagvormittag von 7-12 Uhr im Tempel.
Ein geregelter Tagesablauf gibt den Kindern Orientierung und Sicherheit. Und auch wenn der Schulalltag manchmal wenig Zeit für Freizeit bereithält, gibt das Wochenende umso mehr Zeit, dem geregelten Alltag zu entfliehen.
Bis zum nächsten Bericht, Helena
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