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Glassklar Achive

In Sri Lanka ankommen

2 Airbus-A380-800Erst Mal in Sri Lanka ankommen war mein Ziel für den 3. April 2013.

Über Ostern habe ich noch die Zeit mit meiner Familie und Marco genossen, letzte Besorgungen erledigt und war so beschäftigt, dass gar keine Aufregung oder Nervosität aufkommen konnte.

Von Marco musste ich mich bereits am Montag verabschieden, da wurde mir glaub das erste Mal so richtig bewusst, dass wir uns nun wirklich lange nicht sehen werden.

Am Dienstag frühstückte ich noch ein letztes Mal mit meinen Eltern und Philipp. Kurz vor der Abfahrt kam dann noch die beste Freundin der Welt spontan vorbei um Tschüss zu sagen. Sie konnte schon die ganze Nacht nicht schlafen und hielt eine Verabschiedung am Telefon vom Vorabend total unangebracht Smile Das ist mit das schönste am Weggehen, dass viele einem nochmal deutlich zeigen, wie viel man dem anderen Wert ist – oder eben nicht. Wie alles hat auch dies zwei Seiten.

Meine Mam war so lieb mich nach München auf den Flughafen zu fahren. Als sie sich von mir verabschiedete dachte ich mir nur so: „Jetzt bist du alleine, keiner begleitet dich und du hast auch keinen Plan was auf dich zukommt“. Aber das wollte ich auch. In solchen Momenten bin ich immer wieder über meine Entscheidungsfreude erstaunt Wink

Wie so ein langer Flug ist, was das alles passiert usw. brauch ich euch ja nicht zu erzählen.

Strasse zum Angels HomeAnkommen, durch die Immigration, Gepäck holen und Julia vom Dry Lands Project e.V. schnellstmöglich finden. Klappt super und wir fahren mit einem Taxi nach Marawila zum Angels Home for Children.

Eingangstor Angels Home for ChildrenAuf der Fahrt dorthin werde ich an Indien erinnert, die Eindrücke überschneiden sich. Julia erzählt mir schon einiges von den Mädels, der Kultur, dem Heim und beantwortet meine Fragen, leider bin ich noch sooo müde, dass ich gar nicht alles aufnehmen und vor allem verarbeiten kann.

Im Heim angekommen treffe ich auf die andere Praktikantin Isabell, sie ist schon seit fast 5 Wochen hier. Mit ihr werde ich mir ein Zimmer teilen und sie wird mich auch zum grössten Teil einführen. Wir werden also viel Zeit miteinander verbringen.

Da die Kinder noch in der Schule sind, darf ich mich erst Mal einrichten und noch ein Stündchen schlafen. Ist gar nicht so einfach, wenn man von ca 3 Grad Aussentemperatur auf 33 Grad hoch geht und dann auch noch Mittagszeit ist. Aber ich richte mich erst Mal ein bisschen ein und schlummere dann so vor mich hin.

Danach wird zusammen Mittag gegessen. Mir wurde gesagt, die Küche Sir Lankas sei mit Thailand die schärfste Küche der Welt. Ich habs ja gern scharf, bin dann aber gespannt, was auf mich zukommt und wie es generell so schmeckt. Es gibt Reis mit Curry, Kokosnuss und Zwiebeln. Und es schmeckt sehr lecker und ist ziemlich genau der Schärfe, die ich gern mag. Die den Gaumen reizt, aber nicht abtötet und man dann gar nichts mehr schmeckt. Das freut mich wahnsinnig, denn Essen ist ja für mich recht wichtig Wink

Nachmittags führt Julia mich noch rum und zeigt mir alles.
Danach spielen Isabell und ich mit den Kindern, trinken Tee und machen sie für das Abendessen fertig. Duschen, waschen, beten, essen, Zähneputzen. Dabei viel Lachen, ein bisschen rumalbern und schauen, dass doch alles läuft.

17 WaschbereichOrdnung muss seinSchuluniform

Für mich ist das alles noch ein bisschen viel. Diese 50 Namen werden zwar so langsam aussprechbar und erinnerbar, aber noch nicht zuordnenbar. Hier heisst halt keiner Beate, Melanie oder Sarah oder so sondern gleich Asitha, Sashini, Wathala oder Nawanjena.

Der Tagesablauf ist streng geregelt. Ich hab ihn nun einmal komplett mitgemacht und jetzt sind erst Mal zwei Wochen Schulferien. Dann fahren einige der Mädels nachhause und es wird ruhiger im Heim (auch besser zum Namen lernen, wenn nur wenige da sind).

Beim Schulfest Kochende KokosmilchGestern waren wir noch mit zwei Mädels in der Schule. Sie haben das buddhistische Neujahr gefeiert. Eigentlich fällt es auf den 13.April, weil da dann aber Schulferien sind wurde es vorgezogen. Für die Kinder gabs Spiele, wir schauten zu. Danach wurde ein Topf mit Kokosnussmilch aufgesetzt und zum Überlaufen gebracht. Dies soll Wohlstand und nur Gutes über das Haus hereinbringen und alles Schlechte davon fernhalten. Die Mädels haben sich auf jeden Fall total gefreut, dass wir gekommen sind.

Danach gings zum Shoppen. Cola, Simkarte und ähnliches besorgen und dann ins Heim zum Mittagessen und dem weiteren Tagesablauf. Über den werde ich euch dann nach den Ferien mehr zu berichten haben. Während der Ferien wird der Tagesablauf geändert, wir wollen Mal ans Meer gehen, ins Kino und einen Sportspieltag machen. Das werde ich zusammen mit Julia und Isabell planen. Darauf freue ich mich schon.

So, das wars fürs erste. Ich hoffe, die Bilder verstärken die Eindrücke noch ein bisschen.

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