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Glassklar Achive

Alles eine Sache der Organisation

Auf den Weg in Colombos Zoo mit unserem Geburtstagskind NawanjenaAm vergangenen Freitag war es wieder so weit, der alljährliche Trip stand als krönender Abschluss der Sommerferien an. Wo es hingehen sollte, wusste im Vorhinein niemand von den Kindern, fest stand nur, dass der Partybus wieder rollen würde!!!

Hinter einem gelungenem Ausflug mit 50 Kindern steckt aber durchaus auch eine Menge Organisation und Arbeit. Angefangen damit, dass die Matron und Prema Lattha in der vergangenen Woche mehr oder weniger im Tailoringroom gewohnt haben, um für alle Mädchen einheitliche Röcke zu schneidern und für die Kleinen knallrote T-Shirts zu organisieren, damit wir unsere Mädels auch immer schön im Auge behalten konnten.

Am Freitag begann der Tag dann für alle um 3:30 in der früh, Waschen, Bügeln, Anziehen, Frisieren- für den besonderen Tag und andere letzte Vorbereitungen wurden getroffen.

Die wesentlichen Vorbereitungen, vor allem was die Verpflegung Aller am nächsten Tag anging, hatte aber Prema Lattha schon in der Nacht mit einigen Mädchen getätigt, während alle anderen schliefen.

Sie und die Mädchen standen die halbe Nacht in der Küche und haben das Frühstück, das Mittagessen und Snacks für zwischendurch zunächst zubereitet und dann in viele kleine Lunchpakete verpackt.

Los ging es um circa 6 Uhr, Lunchpakete, Wasserkanister, ein paar Bambusmatten zum draufsetzen und die 50 Mädels wurden im Bus verstaut. Ganz wichtig, jedes Kind wurde vorher mit einer Tablette gegen Übelkeit und einem „Shoppingbag“ oder auch Kotztüte vorsorgt. Diese Utensilien sind bitter notwendig, da viele Mädchen das Busfahren einfach nicht gewohnt sind und es dementsprechend auch schlecht vertragen. Aber das auch hier alles bestens organisiert war, beruhigte mich ein bisschen, weil die Vorstellung zwischen grün werdenden und spuckenden Kindern 2 Stunden Bus zu fahren, machte mir etwas Sorge und ließ sich irgendwie auch so gar nicht mit dem Ausdruck Partybus in meinem Kopf vereinen.

Dann polterte der Bus endlich die vom Regen mehr oder weniger gar nicht befahrbare Bowatta Temple Road hoch, um auf die Hauptstraße Richtung Colombo abzubiegen. Die Mädels leiteten den Trip mit einem Gebet ein und anschließend wurde für das Geburtstagskind Nawanjena ein Ständchen gesungen. Dann ging es erst richtig los die ältesten Mädchen Hasini und Dinesha hielten die beiden Busfahrer ordentlich auf Trab, indem sie immer wieder neue CDs nach vorne reichten und dann mit Singhalesischer Musik den ganzen Bus zum Tanzen brachten. Es wurde geklatscht, gesungen und gehüpft und das alles im schmalen Gang zwischen den Sitzen. Von da an hatte ich eine kleine Vorstellung davon, was es wirklich mit dem „Partybus“ auf sich hat. Grinsen

Den zweiten Stopp machten wir an einem großen Tempel in Colombo, den ersten am Straßenrand, weil die kleine Padmini mal kurz Pipi machen musste.

Am Tempel hielten wir wohl vor allem, weil am Freitag Poyaday war und die buddhistischen Kinder diesen Tag ja normalerweise komplett im Tempel verbringen. Der Tempel war sehr groß und ziemlich schön, soweit ich das beurteilen kann.

Nach dem recht kurzen Besuch dort, war Frühstückszeit angesagt und wir schleppten mit den Mädels alle Lunchpakete und Wasserkanister aus dem Bus raus, in eine kleine Hütte in der Nähe der Tempelanlage, wo noch einige andere Gläubige ihr Frühstück einnahmen. Diese Hütte war aber sehr dreckig, voll und hat es da nicht ganz so gut gerochen, sodass kurzerhand entschieden wurde, alles wieder zurück zu tragen und doch im Bus zu Frühstücken. Es gab liebevoll von Lattha und ihren Helferinnen zubereitete Sandwichs mit Chili-Zwiebelaufstrich und Wasser aus Bechern, die vorher auch noch irgendwo im Bus ihren Platz gefunden hatten.Beim Frühstück, lecker war es


Dann ging es weiter, zu dem Hauptziel unseres Trips, nämlich in den ZOO! Viele Mädchen hatten bei den Interviews, die wir Praktikantinnen mit ihnen gemacht haben, geantwortet, dass sie sehr gerne einmal den Zoo sehen wollten und der Großteil der Mädchen war sowieso noch nie dort, also hielten Julia und Frank dieses Ziel für absolut geeignet.

War es auch, weil als die Mädchen begriffen, wo wir waren, war die Freude groß!

Als wir die Kinder fragten, auf welches Tier sie sich am meisten freuen würden, konnten sie sich gar nicht entscheiden.

Einmal lächeln und ganz laut ICECREAM rufen bitte (2)Also wurden Karten für alle gekauft und noch schnell ein Gruppenfoto vorm Flamingogehege geschossen und ab ging es Richtung Seehundbecken und Riesenaquarium.

Da es im Heim ja auch einen Großen Fischteich und mehrere Fischtankies gibt, stießen die riesengroßen Aquarien gefüllt mit gigantischen oder bunten Fischen schon mal auf große Begeisterung.

Weiter ging es vorbei an zahlreichen Affen, bunten Vögeln, Erdmännchen, Braunbären und sogar einem schwarzen Panther und mehreren Leoparden und noch etlichen anderen Tieren. Die Kinder waren schon ordentlich beeindruckt, wenn man einigen auch angesehen hat, wann sie am Morgen aufgestanden waren.

Mein persönliches, tierisches Highlight war ein dickes graues Nilpferd, das uns alle mit seinem aufgerissenen Maul angeschaut hat und wahrscheinlich auf etwas Essbares gehofft hat.

Einmal lächeln und ganz laut ICECREAM rufen bitte (2)Gespannt wird der Orang Utan beobachtetWas er uns wohl sagen will

Außerdem war die Aufregung, zumindest bei Inga und mir groß, als wir im Orang Utan Gehege eine Schlange entdeckten, die dort etwas fehlplaziert wirkte. Als Frank und Nadisha uns dann erklärten, dass es sich um eine fürchterlich giftige, sogar tödliche Schlange handele und die Wahrscheinlichkeit groß sei, dass sie aus ihrem eigenen Gehege abgehauen sei, waren wir nicht wirklich beruhigter.

Zum Glück kehrten wir dem dicken Orang Utan und der ollen Schlange relativ schnell den Rücken zu und machten uns auf den Weg zum Spielplatz, um dort unseren Lunch einzunehmen. In Zeitungspapier eingepackt, gab es für alle Reis und Curry und für jeden einen kleinen Schluck Sprite oder Coca Cola, die Leute aus dem Angels Home wissen halt, wie man 50  Singhalesische Mädchen glücklich macht Grinsen

So endete unser Aufenthalt im Zoo, aber noch keinesfalls der ganze Trip.

Weiter ging es mit dem Bus zum Strand von Colombo, wo die Mädels ein bisschen im Meer plantschen durften oder Sandburgen bauten. Die Kinder haben sich riesig gefreut, dass es in ihren Ferien doch noch an den Strand ging. Eigentlich war  für die Schulferien der Mädchen geplant, einen  ganzen Nachmittag mit Allen in Marawila an den Strand zu gehen, aber die hohen Wellen und die starke Strömung hatten das nicht zugelassen. Aber so kamen sie dann doch noch dazu und haben es sichtlich genossen. Außerdem spendierte Inga, anlässlich ihres anstehenden Abschiedes, eine Runde Eis und so war auch der Nachmittag absolut gelungen.

Welches Kind mag den wohl kein EisGalle Face; der Strand in Colombo Die Mädels haben alle Spaß im Wasser

Und weiter ging es mit dem Partybus Richtung Angels Home, das dachten zumindest Inga und ich. Während den kleinen Mädchen vorne allen nacheinander die Augen zufielen, so ging hinten die Party weiter.

Die einen Tanzen die anderen Schlafen Außerdem gab es reichlich Kekse und Kuchen für den ganzen Bus. Und ich musste mal wieder staunen, wie geplant dieser ganze Tag einfach war!

Aber, anstatt wie gedacht, schnurstracks nach Marawila zu fahren, was Inga und mir  in Anbetracht der müden Kinder und vor allem des einsetzenden Regens als relativ sinnvoll erschien, machten wir noch einen weiteren Stopp, nämlich am Strand von Negombo. Wir warteten einfach den Regen ab und ganz schnell war auch alle Müdigkeit vergessen.

Die Kleinen haben Spaß auf dem Spielplatz Für die Kleinen ging es auf einen Riesenspielplatz ganz in der Nähe vom Strand  und die großen durften noch einmal ans Meer und sich dort allein ihrem Vergnügen widmen, anstatt wie in zuvor in Colombo, immer ein Auge mit auf die kleinen Mädels zu halten.

Am Strand steppte auf Grund des Feiertages absolut der Bär und es war schwierig überhaupt irgendwie einen Fuß ins Wasser zu bekommen. Trotzdem hatten alle Spaß und besonders ein kleines Fotoshooting, samt Matron und Prema Lattha, mit einem schönen Sonnenuntergang als Kulisse, machte allen große Freude. 

Da war noch Platz für unsDie GroßenZum Abschluss gab Lattha noch allen eine Runde frittierte Kartoffelstäbchen aus, dann wurden die Kleinen eingesammelt und ab ging es mit dem Partybus, diesmal wirklich zurück ins Heim.

Der ganze Tag war meiner Meinung nach von vorne bis hinten mehr als gelungen und ich bin super froh, dass ich das Glück hatte, einen Trip mit den Mädels miterleben zu dürfen. Gerade die unbeschwerte, laute und vor allem supergute Stimmung im Bus, hat den Tag absolut unvergesslich gemacht!!!

Viele liebe Grüße aus Sri Lanka, Marie Grinsen

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