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Glassklar Achive

Meine ersten Eindrücke aus Sri Lanka.

thumb_Bild12Wie ich auf Sri Lanka gekommen bin? Diese Frage haben mir fast alle Personen gestellt, als ich von meinen Plänen erzählt habe. Ganz genau beantworten konnte ich die Frage damals selbst nicht. Ich wollte schon immer etwas Freiwilliges und Soziales machen. Ich war noch nie in Asien und Sri Lanka klang einfach total interessant. Mehr konnte ich dazu eigentlich nicht sagen.

TitelbildAls ich im Flieger saß, habe ich mir doch Gedanken gemacht, ob wirklich alles so klappen wird, wie ich mir das gewünscht hatte. Sri Lanka ist immerhin ganz schön weit weg und zwei Monate sind keine kurze Zeit. Aber dass diese Sorgen völlig unbegründet waren, stellte ich ziemlich schnell fest. Als ich in Sri Lanka ankam, merkte ich schnell, dass hier alles komplett anders ist, als ich es von Zuhause gewöhnt war. Die ersten paar Tagen nutzte ich  als eine Eingewöhnungsphase, angefangen beim tropisch warmen Klima, über das exotische und scharfe Essen, bis hin zu der abwechslungsreichen Landschaft, die die Insel zu bieten hat.

"Wie traust du dich alleine nach Sri Lanka zu fliegen? Ist es nicht gefährlich?" fragten mich die Leute, die von meinen Plänen gehört haben.
Antworten auf diese Fragen konnte ich vor der Reise gar nicht geben, da ich selber unsicher war. Darüber wollte ich eigentlich nicht nachdenken. Ich war schon immer der Meinung, dass diejenigen, die nicht bereit sind, einen Einsatz zu riskieren, auch keine Aussicht auf einen Gewinn haben. Nur so kann man im Leben weiter kommen und etwas schaffen.

Sri Lanka kann natürlich auch gefährlich sein, aber aus meiner 1-wöchigen Erfahrung kann ich jetzt sagen, dass die Sorgen umsonst waren. Neben den Impfungen, die ich bekam, bin ich im Angels Home for Children gut untergebracht, umgegeben von den netten singhalesischen Frauen, die jederzeit bereit sind, einem zu helfen.

Ich bin noch gar nicht so lange hier, doch ich habe mich jetzt schon in das Land und die Leute verliebt.

"Wie ist es dort? Wie findest du es? Gefällt es dir? " Das sind die meisten Fragen, die mir in der ersten Woche gestellt wurden.

Es ist nicht einfach, auf alle diese Fragen eine Antwort zu geben. Oft bin ich sprachlos und weiß nicht, was ich sagen soll. Dieselben Fragen stellte ich auch der anderen Praktikantin, Inga, die kurz vor mir nach Sri Lanka flog, um das Praktikum zu machen. Ich dachte, ich würde so eine bessere Vorstellung über das Leben in Sri Lanka haben. Jetzt, nach ein paar Tagen, habe ich realisiert, dass man es persönlich erleben muss, um zu wissen, wie das Leben in Sri Lanka ist.

Es ist schwer, die Eindrücke und Gefühle zu beschreiben, die ich in diesen Tagen gespürt habe. Die Erklärung dafür ist einfach: Über nur eine Nacht ersetzte ich das Leben in Österreich für das Leben in Sri Lanka. Zwei unterschiedliche Länder, zwei unterschiedliche Kulturen, auf zwei total unterschiedlichen Kontinenten. Ich wurde in den letzten paar Tagen mit allen möglichen neuen Erfahrungen konfrontiert, und es ist einfach viel zu viel am Anfang.

Wenn ich nach Sri Lanka gekommen wäre, nur um Urlaub zu machen, würden meine Gefühle wahrscheinlich anders aussehen. Sri Lanka würde für mich nur ein Urlaubsort sein, wo ich die Schönheit und die Vielfältigkeit des Landes genießen würde, ohne nachzudenken und ohne Interessen an derVergangenheit, Gegenwart und der Zukunft dieses Landes und dieses Volkes.

Wahrscheinlich würde ich gerne nach Sri Lanka kommen, um Urlaub zu machen, aber zurzeit bin ich froh, im Angels Home for Children zu sein.Grinsen

Es war natürlich nicht einfach, diese Stelle zu bekommen und das ganze Praktikum zu organisieren, aber um sich den Aufenthalt in Sri Lanka abzusichern, braucht man natürlich gute Organisation, sichere Unterkunft, nicht zu viele Rupien (da hier alles sehr billig ist J), eine Lotion gegen Mücken und natürlich die notwendigen Impfungen. Diesbezüglich würde ich niemandem raten, die Tollwutimpfung erst kurz vor der Abreise impfen zu lassen, da es zu spät sein könnte. Aber naja, aus Fehlern lernt man! Das einzig Positive in dieser Situation ist, dass man diese Impfung auch in Sri Lanka bekommen kann, und zwar kostenlos. Wenn man ins Krankenhaus gehen muss, das könnte etwas unangenehmer sein, weil die Krankenhäuser wirklich nicht mit europäischen Krankenhäusern zu vergleichen sind. Ich weiß es leider aus  Erfahrung.

Tuk Tuk fahren in Sri LankaÜber die Geschehnisse aus dem Krankenhaus dachte ich gar nicht mehr nach, als ich mich das erste Mal in ein TukTuk hineinsetzte und Richtung Angels Home for Children fuhr, weil ich mich auf der Straße auf nichts anderes konzentrieren konnte, außer auf das Fahren an sich. Wilde Überholmanöver, Gehupe, Menschen auf der Straße, die arm, aber gleichzeitig auch glücklich aussahen sowie zahlreiche Tiere, die überall auf der Straße lagen – dieses Bild bot sich mir. Für die Einheimischen ist das normal, für mich war das ein Abenteuer.Grinsen

Auf was ich mich am meisten gefreut habe, war die Pizzeria, die ich in Marawila gesehen habe! Es ist nicht so, dass ich im Kinderheim verhungere, aber an das scharfe Essen gewöhne ich mich sehr schwer, obwohl es sehr gut ist und jeden Tag frisch gekocht wird.

Auf den Nachhilfeunterricht diese Woche bin ich sehr gespannt und hoffe, dass er erfolgreich sein wird und dass es mir viel Spaß bereiten wird, wie sonst alles bis jetzt hier in Sri Lanka.

Auf dem Spielplatz vom Angels HomeMit dem Großteil der Kinder habe ich eine nette und freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Ich bin auch sehr froh, dass die „Mumps-Kinder“ aus ihrem Zimmer endlich rausgegangen sind. Neue Gesichter für mich bedeuten auch neue Namen, die ich mir leider schwer merke. Zum Glück habe ich mir die Namen des Großteils der gesunden Kinder schon gemerkt und so kann ich mich jetzt mit den Namen der„Mumps-Kinder“ beschäftigen.

Zurzeit versuche ich mit den anderen Praktikantinnen, Inga und Marie, einen schönen Schichtplan zu machen, der ab dieser Woche gültig sein wird. Grinsen

Ich melde mich dann wieder nächste Woche mit (hoffentlich) lustigen Geschichten und neuen Erfahrungen aus dem Angels Home for Children.

Grüße aus dem sonnigen Sri Lanka!

Snjezi

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