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Glassklar Achive

Essbares aus Sri Lanka

Obst und Gemüsestand  in MarawilaNach nur kurzer Eingewöhnung habe ich Sri Lankas Küche schnell schätzen gelernt. Auf die Früchtevielfalt hatte ich mich bereits in Deutschland gefreut – Papaya, Mango, Ananas, Passionsfrucht, Mangostane & Co sollten mein täglich Brot werden. Ziemlich enttäuscht war ich deshalb, als ich das erste Mal einen Supermarkt betrat und im Obstregal zunächst nur Äpfel und Wassermelonen sichten konnte. Ich dachte das sei ein schlechter Scherz. Eine wesentlich bessere Erfahrung machte ich wenig später auf dem Markt in Marawila – tropische Früchte in Hülle und Fülle. So leiste ich mir jeden Morgen wenigstens eine Ananas, Papaya oder Mango, die sich preislich im Bereich € 0,30 – 0,70 bewegen.

Das Angebot an Früchten und Gewürzen im Angels Home kann sich ebenfalls sehen lassen. Neben Papayas, Bananen, Cashewnüssen, Passionsfrucht, Zitronen, Mangos findet man hier auch Pfeffer, Chili und vieles mehr im Garten. Jakobsfrucht oder auch Jackfrucht Jakobsfrucht oder auch Jackfrucht Eine ganz besondere Frucht ist für mich die Jakobsfrucht. Zum einen sieht die ziemlich abgefahren aus und zum anderen ist sie vielseitig einsetzbar. Unter der äußeren Rinde befindet sich zunächst eine Schicht hellen Fruchtfleischs, das sich von seiner Konsistenz einer Aubergine ähnelt. Dieser Teil der Frucht eignet sich optimal zum Kochen und wird als Beilage gegessen. Stößt man zum Inneren dieser ungewöhnlichen Frucht vor, findet man klitschige Spalten, die jeweils einen Kern verhüllen. Dieser Teil wird gerne roh gegessen und trägt einen Geschmack, den ich grob in Richtung Banane mit Vanillenote einordnen würde. Jakobsfrucht oder auch Jackfrucht Zu guter letzt, lassen sich die Kerne wiederum kochen und ich würde sie geschmacklich bei einer Mischung aus Nuss und Kartoffeln einordnen. Im Zeichen der KokosnussDie vergangene Woche im Heim stand aber mal wieder ganz im Zeichen der Kokosnuss. Nachdem wir uns im Heim auf einer ehemaligen Kokosnussplantage befinden ist die Nuss natürlich immer präsent. Ich liege noch in meinem Bett und sehe schon die Kokosnusspalmen der angrenzenden Grundstücke. Jede Mahlzeit ist mit Kokosnussraspel versetzt. Wenn ich mit den Mädchen Bilder male, ist zu 70% eine Kokosnusspalme darauf zu erkennen.Im Zeichen der Kokosnuss Höhepunkt der vergangenen Woche war nun der Anblick der Kokosnusspflücker, die eine Palme nach der anderen hochkletterten und mit einer riesigen Sichel die Nüsse herunter schlugen. Obwohl ich schon wochenlang frisches Kokosnusswasser trinke, welches die Mädels aus den zum Kochen bestimmten Nüssen für mich abfüllen, war es dennoch etwas Besonderes, zu beobachten wie unsere Matron mit einem Im Zeichen der Kokosnusssichelartigen Messer bewaffnet die gelbe Königskokosnuss bearbeitete, schließlich ein Loch hinein schnitt und ich den frischen Saft noch direkt aus der Nuss trinken konnte.

Genug der Früchte, Sri Lanka hat sich schließlich als Insel der Gewürze einen Namen gemacht und das schon über viele Jahrhunderte. Es darf sich schließlich damit rühmen 2/3 der Weltzimtproduktion für sich zu beanspruchen.

Trinkkokosnuss oder auch King CoconutTrinkkokosnussTrinkkokosnuss

GewürzeGewürzeDie Gewürzvielfalt macht sich entsprechend in den Speisen bemerkbar. Eine Vielzahl an Gewürzen wird zur Zubereitung der Currys verwendet. Oft gipfelte das Würzen in der Zunahme von Chili mit dem man sich nicht nur ganz schnell die Zunge verbrennen kann. Gestern erst bin ich Harisha ihre Hände wild schüttelnd und mit schmerzverzehrtem Gesicht in der Küche begegnet. Auf die Frage was los sei, meinte sie: „cut chili, green chili“. Die Arme war wirklich zu bemitleiden und konnte vor Schmerzen ihr Abendessen zunächst gar nicht genießen.

GewürzeGewürzeMein persönlicher Favorit hier ist Pol Sambol. Es wird im Heim gerne zum Frühstück zusammen mit Weißbrot serviert und setzt sich aus geraspelter Kokosnuss, grobem Chili, Zwiebeln und Limettensaft zusammen. Super einfach, super lecker. Es brennt mir zwar regelmäßig die Lippen weg, aber irgendwie kann ich nicht genug von dem Zeug bekommen. Ganz großartig finde ich auch Rotis, sieht wie ein Pfannkuchen aus, der aus Reismehl, Kokosflocken, Salz und Wasser gebacken wird. Zu einer Tasche gefaltet und mit Gemüse, Fisch oder Hühnchen gefüllt gibt es sie spottbillig an jeder Ecke. Kothu, das aus einer Art lokalem Brotteig zusammen mit wahlweise Gemüse, Fleisch oder Fisch zubereitet wird, oder ein gutes Curry mit zum Beispiel Cashewnüssen kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, zumal der Reis hier einfach anders schmeckt als der importierte Reis bei uns. Ganz fein. Papadam, salzige Knusperkekse, würde ich am liebsten als Chips-Ersatz in Deutschland einführen, ganz zu schweigen von dem Gebackenen mit dem uns Premalattha im Heim verwöhnt.

Mit den Fingern essen macht SpassRice und CurryAuch wenn ich ob meiner gesammelten Kenntnisse in dem ein oder anderen Restaurant schon als „Übersetzerin“ der Speisekarte für andere Deutsche fungiert habe, habe ich natürlich nur einen kleinen Teil der vielfältigen und interessanten Küche der Insel kennengelernt und hier eben ein noch kleineren Teil beschrieben. Aber auch nur der kleine Teil lohnt, ihn zu probieren.

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