Schönheit.
Und dann geschah es. Einfach so. Irgendwo zwischen Arugam Bay, Adam´s Peak und Unuwantuna. Ich habe mich verliebt. In diese Insel.
Die Erkenntnis darüber erlangte ich auf dem Weg nach Galle. Entlang der paradisisch-schönen Küste. Die für Sri Lanka typischen Gerüche in der Nase. Eingeengt auf dem letzten Sitz eines Busses. Angestarrt und gemustert von allen restlichen Passagieren. Wie immer. Eigentlich fühle ich mich dabei immer etwas unwohl. An diesem Tag nicht. Ich lächle einfach jeden Einzelnen an. Und bekomme genau das auch zurück. Ich bin glücklich. Mit mir, meinem Weg und meiner Umwelt. Wie könnte dies auch anders sein?
Hinter mir liegt eine kaum in Worte zu fassende Reise an die unglaublichsten Orte mit fantastischen Menschen an meiner Seite. Vor mir noch weitere perfekte Tage an den Traumstränden Sri Lankas. Zwar weiß ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber ich kann es erahnen. Und ich sollte nicht enttäuscht werden.
Nach dem Gründen für meine Faszination und das klopfende Herz muss ich nicht lange suchen. Ich finde sie überall. In der Hängematte entspannend zwischen einem unbeschreiblichen Sonnenaufgang und dem Treiben der Fischer morgens um sechs am Arugam Bay. Nachts schwimmend unter dem perfekten Sternenhimmel. Lachend zwischen Safari und sprachloser Begeisterung im Yala Park.
Gedankenverloren und glücklich auf dem Gipfel des Adams Peak´s. Eindrücke verarbeitend in der Metropole Colombo. Und schlussendlich, nach einem unbeschreiblichem Sonnenuntergang im Meer tanzend, frei zwischen fremden und doch verbundenen Menschen in Hikkaduwa.
Es gab nicht einen Moment in diesen Tagen, von dem ich behaupten könnte, er war auf seine Art und Weise nicht vollkommen. Von Kleinigkeiten begeistert. Bilder, die man nicht mit einer Kamera festhalten kann. Dieses Land hat mich mit seinen Gegensätzen, seinen Landsleuten und seinem Antlitz einfach gefangen genommen.
Am Anfang fühlte ich mich unbehaglich, heute genieße ich die turbulenten Busfahrten. Ich habe keine Scheu mehr vor den Einheimisch, die uns stets freundlich aufgenommen und geholfen haben, Einblick in ihr Leben gaben oder abends mit uns am Strand saßen und lachten. Ich durfte Orte erleben, an denen etliche Kulturen zusammenkamen und Stunden verbrachten, als würden sie sich Jahre kennen. Ich habe das Leben im Hochland gesehen, frierend in eine Decke eingegraben. Familien, die ihre Kinder auf den Adams Peak trugen. Sich gegenseitig stützend beim Abstieg. Barfuß mit Mütze auf dem Kopf. Gemeinschaften, die im Süden zusammen leben und jeden Tag beginnen und enden lassen als gäbe es keinen neuen Morgen. Menschen im Osten, welche offen über den Tsunami erzählten, ohne Mitleid zu erwarten, und ihre Häuser wieder aufbauten. Menschen, die einfach glücklich sind mit soviel weniger, als ich es habe.
Und schlussendlich kommt alles zusammen. Alle diese Gegensätze und Gemeinsamkeiten. Alle diese Eindrücke, Bilder und Momente. Die Erfahrungen. Die Freiheit. Und was bliebe mir da anderes übrig, als mich nicht zu verlieben?
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