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Glassklar Achive

Die Zeit verging viel zu schnell!!!

Mein Abschied von den Mädels aus dem Angels HomeZwei Monate, wo sind sie hin?

Meine letzten Tage im Angels Home hatte ich noch einmal sehr genossen. Es gab noch viel zu tun, so dass ich nicht ganz so viel Zeit hatte, mir Gedanken über meinen Abschied zu machen. Doch am letzten Tag überkamen mich die Gefühle, die ich bis dahin recht gut im Griff hatte. Ich stand den ganzen Tag neben mir. Schon als ich am Morgen die Matron (Kindermädchen) und Maheshi (singhalesische Managerin) sah, begannen die Tränen zu laufen. Wir umarmten uns und trauerten eine kurze Runde zusammen, bis dann alles wieder gut war, denn wir hatten ja noch einen ganzen gemeinsamen Tag. Wir, Maheshi, die Matron und ich hatten uns in den letzten zwei Monaten sehr gut verstanden. Wir hatten unsere unterschiedlichen Kulturen vollkommen respektiert, viel über die anderen Lebensweisen kennengelernt, uns gegenseitig geholfen, beratschlagt und viele nette Gespräche geführt. Wir hatten einfach das Gefühl, als würden wir uns schon ewig kennen.Abschied nehmen von den Mädels aus dem Angels Home

Nachdem wir die erste Gefühlsattacke überwunden hatten, machte ich mich an die Arbeit. Ich wollte noch mal alles genießen und die Mädchen bei allen Tätigkeiten begleiten. Es war ein schöner letzter Tag, in dem ich noch ein Mal mitbekommen habe, dass wir uns alle wirklich sehr gut verstanden haben. Am Nachmittag überreichten mir die Mädchen Abschiedskarten und bedankten sich bei mir für die zwei Monate. Als ich dann meine Worte an die Kinder und das Personal richten wollte, bin ich leider nicht weit gekommen, da ich schon wieder meinen Tränen unterlag. Wusste ich doch von Anfang an, dass ich nur 2 Monate da sein werde und es nur ein kurzer Abschnitt in meinem Leben sein wird.

Shakina+Kumari Doch die wunderbaren Erfahrungen, die vielen netten Augenblicke und dass alles so schön und friedlich sein wird, damit hatte ich glaube nicht gerechnet. Ich hatte mich mit allen so gut verstanden, ob es die Kinder waren, das Personal war, oder Frank, so dass es wirklich keine Augenblicke gab, in denen ich den Entschluss, nach Sri Lanka gekommen zu sein, bereut hatte. Die lachenden Kinder, die einen Tag täglich ein gutes Gefühl und gute Laune bereitet hatten. Es wurde einfach nie langweilig. Es hat Spaß gemacht, „faules Ei“ oder unser Händeklatschspiel zu spielen Klatschspiel; da zu sitzen, in den Himmel zu schauen und zu erzählen oder Geschichten vorzulesen bei denen sie gespannt zuhörten und die Bilder betrachteten. Zur Zeit eines der Lieblingsspiele der Kinder, das AbklatschspielNatürlich gab es Momente, in denen ich auch mal meine Ruhe brauchte, aber diese hielten nicht lange an, da ich schnell wieder den Drang verspürte, bei den Mädels sein zu wollen.

Das Praktikum hat mich in vielen Dingen gestärkt. Sei es mein Selbstbewusstsein, dass ich allein in einer anderen Kultur zurechtkomme, dass mein Englisch gar nicht so schlecht ist wie gedacht, dass ich keine Probleme habe Kontakt zu neuen Leuten aufzunehmen oder dass ich erneut Bestätigung gefunden habe, dass die Arbeit als Lehrerin der richtige Beruf für mich ist. Es hat mich aufgebaut und in vieler Hinsicht zum Nachdenken angeregt, was erst jetzt, wo ich wieder in Deutschland bin, nach und nach zum Vorschein kommt. Ich hatte nicht gedacht, dass mich zwei Monate verändern können, aber spurlos ist es definitiv nicht an mir vorbei gegangen. Ich muss wirklich oft an das Angels Home und die Zeit in Sri Lanka zurück denken. Es war einfach eine tolle Zeit und eine ganz andere Atmosphäre.

Ich vermisse die Zeit, ohne die vielen Medien, die hier in Deutschland allgegenwertig sind. So viele Handys die von überall her tönen, Internet, welches einen den ganzen Tag begleitet um immer über die neusten Dinge, Partys und Aktivitäten der Bekannten informiert und der Fernseher, welcher das Abendprogramm gestaltet. Nach all diesen Dingen hatte ich kein Verlangen in den letzten zwei Monaten. Und jetzt, habe ich immer noch kein Verlangen danach, doch ich merke, dass es kompliziert wird!

Dies war nun mein letzter Bericht. Ich möchte mich noch einmal für alles Bedanken und wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Eure Sandra

 

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