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Glassklar Achive

Lisa Thomsen. Olympische Spiele im Angels Home.

SportfestAm 3.9. habe ich mit den Mädels  ein Spielefest veranstaltet. Große Planung war dazu nicht nötig, da die meisten Mädels schnell zu begeistern sind. Die Spiele waren schon länger geplant aber gestern hat es auch als kleiner Ferienabschluss gut gepasst. Alle Mädels haben sogar mitgemacht und das mit Ehrgeiz und Elan!  Ich teilte die Mädchen in 4 möglichst gleichstarke Gruppen ein und wir trafen uns nach dem lunch alle am Gate. Als erstes gab es von mir eine Kampfbemalung. Ich hatte einen Tuschkasten mitgenommen und ordnete den verschiedenen Gruppen (Team Dilki, Team Rashani, Team Hasini und Team Dinesha) jeweils eine Farbe zu, die sie dann mit einem Streifen auf die Wange bekamen.  Ich erklärte den Mädels, dass die jeweiligen Teamcaptains immer  1 oder mehrere Mädchen für das folgende Spiel auswählen sollen, damit auch die ganz kleinen mal drankommen. Der erste bekam auf meiner Punkteliste 3 Punkte, der Zweite 2, der  Dritte 1 und der Letzte gar keinen.

Das erste Spiel lautet ganz klassisch Sackhüpfen. Dazu habe ich mir vom Personal  4 leere Reissäcke geben lassen, die sahen recht stabil aus und in Sri Lanka ist Müll halt nicht gleich Müll J Wir starteten kurz hinter dem Gate und hatten eine Bahn von etwas 20m gezogen. Für dieses Spiel wurde jeweils 1 Mädchen aus jedem Team benötigt. Die ersten 4 traten an den Start und es wurde losgehüpft. Die restlichen Mädels schrien, klatschten und feuerten ihr Team so doll an wie es nur ging! Im Zielbereich wurde danach ordentlich gejubelt.

Das nächste Spiel hieß Eierlaufen, aber mit Limonen. Diesmal traten jedoch mehrere Mädels aus einem Team an, damit das Eierlaufen mit Limonen zu einer Staffel wurde. Zu witzig wie einige Kinder dachten man würde ja nicht so genau hinschauen und man könnte die Limone einfach mal den ganzen Weg festhalten. Ja schade auch, dass ich da sehr genau hinschaute. Aufgefallen ist mir dabei, dass die kleinen Mädels sehr viel geschickter waren als die großen.

SportfestNachdem die Limonen wieder sicher in der Küche waren, kam das nächste Spiel an die Reihe. Hierbei handelte es sich um Seillaufen. Das heißt wie früher als kleines Mädchen mit dem Springseil hüpfenderweise herumlaufen. Dafür wurde wieder jeweils ein Mädchen aus jedem Team ausgewählt. Alle gingen an den Start und nach 10 Sekunden sah man nur noch Füße fliegen und Seile an Stellen, wo sie nicht hingehörten, das war ein sehr spektakuläres Rennen, aber es sollte noch besser kommen Grinsen

Der nächste Klassiker auf Kindergeburtstagen ist Topfschlagen. Ich holte also einen Topf und 4 Löffel aus der Küche und jedes Team sollte 2 Mädchen auswählen. Eines, das mit dem Löffel über den Boden krabbelt und das andere, um dem krabbelnden Kind Anweisungen zu geben, wo es gefälligst den Löffel zu schwingen hatte.  Das klappte mehr oder weniger. Denn der Teamgeist der vom Ehrgeiz der Mädels gepuscht wurde, veränderte das geplante Spiel ein wenig. Es gab ein riesiges Chaos weil alle anderen ca. 35 Mädels, die Krabbelnden anbrüllten, sodass dieses keine Ahnung mehr hatte, wo es denn jetzt mit dem Löffel schlagen sollte. Manchmal hatte ich Angst die benutzen sich gleich gegenseitig als Töpfe und Schläger! Auf jeden Fall haben die Mädels, die die Anweisungen geben sollten, das Spiel auch nicht so recht verstanden. Sie stellten sich einfach hinter das krabbelnde Mädel und schoben es quer über die Wiese direkt zum Topf. Das war so ein Chaos und so ein Geschummel, dass ich das Spiel nochmal starten lies. Der zweite Versuch war besser aber naja ein drittes Mal wollte ich dann auch nicht.

Nachdem ich auch schnell die Löffel eingesammelt hatte, damit es keine Verletzen im Konkurrenzkampf gab, erklärte ich den Mädels mein selbst ausgedachtes Spiel. Dazu hatte ich vor 1 Woche schon einmal 4 kleine Puzzles gebastelt, die jeweils 4 verschiedene Motive darstellten. Ich teilte das Volleyballfeld in 4 Bereiche auf und versteckte die Puzzleteile in den Bereichen. Die Teams wählten diesmal ein sehr kleines Mädchen, wie Sajani oder Sashini aus, um die Puzzleteile im Sand zu suchen. Wenn sie alle Teile hatten brachten sie diese zu ihren Teamkaptains und die halfen ihnen beim Puzzeln. Das war auch für die Minis ein sehr amüsantes Spiel. Hier wurde es auch wieder richtig laut, denn die restlichen Mädchen standen alle um das Volleyballfeld herum und schrien was das Zeug hält! Inzwischen war auch das komplette Personal des Angels Homes anwesend und ich hatte das Gefühl, sie hätten am liebsten mitgespielt.

Ich war nach diesen 5 Spielen schon schweißgebadet, da mich das laute Erklären und das Schummeln nur ein kleines bisschen stressten. Aber gut, die Hälfte war ja erst vorbei und es kamen noch einige nervenraubende Spiele hinzu.

Sportfest 2011Zunächst kamen wir zum Partnerlauf bei dem, wie die meisten sicher von früher kennen,  die Mädels zu zweit an den Beinen festgebunden werden und ein Wettrennen laufen. Hierzu brauchte ich 4 Mädels aus jedem Team, da jeweils 2 die erste Strecke liefen und dann an die nächsten 2 weitergab. Bei dem Spiel hab ich mich vor Lachen nicht mehr eingekriegt. Einige haben es bis zum Ende nicht geschafft eine Taktik herauszufinden, sondern liefen einfach beide stur drauf los und stolperten quasi die Strecke entlang, zu lustig. Andere hatten es sofort kapiert und sind sogar richtig gesprintet.  Naja irgendwann kamen dann alle fix und fertig im Ziel an und krümmten sich vor Lachen. Doch da wussten sie auch noch nicht was als nächstes Spiel kam, darauf freute ich mich schon die ganze Zeit.

Schubkarre! Ich weiß noch wie sehr ich das geliebt hab also ich klein war. Aber auch nur wenn ich nicht der auf dem Boden war. Bei diesem Rennen gab es wieder einen wechseln 2 Mädels liefen die Strecke hin und zurück und übergaben dann an ihre Teamkolleginnen.  Irgendwann sah man nur noch wie einige frustrierte ältere Mädels die kleinen quasi schon hinter sich her schliffen, da zu erschöpft waren. Trotzdem war das ein riesen Spaß und ich glaube man hat das Anfeuern sogar noch 3 Straßen weiter gehört. Nach der Schubkarre waren alle ziemlich erschöpft und wir machten eine kleine Pause.

Nach der Pause folgte ein Spiel, dass ich aus dem Turnunterricht aus der schule kannte, aber was immer super lustig war. Jedes Team wählte wieder 4 Mädchen aus, die an meinem Spiel „ Hand und Fuß“ teilnahmen. Dazu gingen wir auf die weiche Wiese und jedem Team wurde ein Bereich zugeordnet. Ich sagte dann immer so was wie „ 4 feet and 3 hands“. So mussten die Mädels versuchen, dass genau 4 Füße und 3 Hände den Boden berührten. Zu lustig was für Gebilde dabei herauskamen und wo man die kleinen Mädels wiederfand, manchmal Kopfüber an einem Fuß über der Schulter eines anderen Mädels hängend.

Das vorletzte Spiel sollte noch einmal ein ganz normaler Staffellauf sein, bei dem das ganze Team antritt. Die kleinen Kiddies begangen und ich rannte mit, da diese das zu lustig fanden und manchmal einfach stehen blieben um sich zu unterhalten. Um den Ärger mit den größeren Mädels zu vermeiden scheuchte ich die kleinen die Strecke entlang die vor Begeisterung einfach nur lachten und schrien und Sashini und Achini versuchten sich gegenseitig zu jagen. Dementsprechend waren sie auch die Letzten. Die Emotionen beim Staffellauf lockten auch Julia und Frank aus ihrem Büro, die mit anfeuerten. Die Jubelschreie im Ziel ließen die Wände im Angels Home wackeln. Nach dem Race lagen erst mal alle total fertig auf dem Rasen  und versuchten zu atmen. Ja die überschüssigen Funde der Ferien wurden abtrainiert.

Sporfest 2011Als finales Spiel hatte ich mein absolutes Lieblingsspiel von damals herausgesucht und ich war mir ziemlich sicher, dass diese Art von Spiel ein guter Abschluss für die Mädels ist und sie dabei auch super Spaß haben werden. Stoptanz! Jeweils 5 Mädchen aus jedem Team traten an und ich hatte ganz schön Probleme überhaupt jemanden rauszuschmeißen, da die Mädels unglaublich gut darin waren. Julia war auch zum Gucken gekommen und konnte auch keine Bewegungen nach der Musik feststellen. Ich wurde etwas strenger und gemeiner mit meinem Stoppen und am Ende waren noch so 5 Mädels auf der Bühne, doch das was sie da machten, konnte man ehrlich gesagt nicht mehr tanzen nennen. Sie wippen nur noch von einem Fuß auf den anderen und einige nickten sogar nur mit dem Kopf. Ich hätte mich echt abrollen können vor Lachen.  Dann legte ich fest, wer nicht richtig tanzt, ist auch raus! Na guck mal einer an die können doch noch tanzen J Um Punkt 4 Uhr stand der Sieger fest und das Siegerteam heute verkündet. Wie versprochen gab es Schokolade und Gummibärchen (aus Deutschland) für den Sieger und eine kleine Urkunde, aber natürlich auch für alle anderen. Das war ein wunderschöner tag gestern und ich glaube  mir und den Kindern hat es super viel Spaß gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass alle mit so viel Elan dabei sind und auch die großen richtig motiviert waren. Das hat mich natürlich auch sehr gefreut und ich bin nicht abgeneigt das Erlebnis von gestern zu wiederholen.

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