Svenja Mau. Frohe Ostern nach Sri Lanka! :-) 25.04.2011
Inzwischen ist es schon fast eine Woche her, dass ich mich in Sri Lanka von allen verabschiedet habe und ich liege – dank Klimaanlage im Flugzeug – mit dicker Erkältung auf dem Sofa bei meinen Eltern, wo die ganze Familie zusammen Ostern feiert. Beim Blick aus dem Fenster sind nun keine Palmen mehr zu sehen, sondern ein sattes Grün der Bäume des Waldes. Auch die Geräusche sind ganz andere: zwitschernde Vögel wecken mich aus dem Schlaf statt Streifenhörnchen, Frösche, Hähne, Grillen und die singhalesische Gebetsmusik des Nachbarn.
Es kommt mir schon nach den wenigen Tagen vor wie ein Traum, dass ich die letzten zwei Monate in Sri Lanka war. Verrückt! Nach unserem Trip mit den Mädels, über den Simone ja berichtet hat, verabschiedete sich letzte Woche Mittwoch der Großteil der Mädchen, da sie die Ferien bei ihren Familien verbringen. Da am Donnerstag mein letzter Tag im Heim war habe ich die Nacht mit den übrigen Mädchen im Heim geschlafen. Das war ein schöner Abschluss! Am Donnerstag sind wir nachmittags alle zusammen zu Franks und Julias Haus gefahren und haben dort Eis gegessen, Cola getrunken und einen Film geschaut. Als die Mädels gegen sieben zurück ins Heim gefahren sind, hatte ich doch einen großen Kloß im Hals, da ich mich dann ja endgültig verabschieden musste…
Von Freitag bis Montag waren Simone und ich dann noch unterwegs und haben uns mit Julia und Dani beim Yala National Park getroffen, den wir dann zusammen angeschaut haben. Der Trip war wieder toll – bis auf die Hinfahrt in irre vollen Bussen (da Feiertag war), einer wahnsinnigen Hitze, die dann irgendwann in Gewitter und Regen umschlug und allen möglichen anderen Dingen, die nicht so liefen wie geplant. Trotzdem – ab Samstag war es ein richtig toller Trip mit National Park, Schildkrötenaufzucht, Mondsteinfabrik, tollen Stränden usw.
Am Dienstag ging es ja dann nach Hause. Simone hat mich noch mit zum Flughafen gebracht. Das war schön, weil ich nicht alleine war! Und am nächsten Morgen wurde ich dann auch schon von Eltern und Freund in Hannover am Bahnhof eingesammelt und habe als erstes eine dicke Kugel Eis von der besten Eisdiele Hannovers bekommen! Das hatte ich vermisst! Die Tage seit meiner Ankunft sind mal wieder super schnell verflogen, da durch die Ostertage alle zu Hause sind und rund um die Uhr Programm angesagt ist. Wahrscheinlich ist das aber zum „Wieder-Ankommen“ gar nicht so verkehrt gewesen, dass der „normale“ Alltag nicht gleich wieder los gegangen ist…
Und nun wird es Zeit, ein Fazit zu ziehen über mein zweimonatiges Praktikum im Angels Home. Es war eine tolle und unvergessliche Zeit, die ich mit den Kindern und v. a. auch mit Simone als Mitpraktikantin hatte – daran besteht kein Zweifel! Trotzdem muss ich für mich feststellen, dass ich mir auf Dauer nicht vorstellen könnte, in Sri Lanka zu arbeiten und zu leben. Dazu ist mir der Unterschied zu dem, was ich sonst kenne, einfach zu extrem. Und in dem Punkt muss ich vor Frank und Julia auch wirklich den Hut ziehen, dass sie ihre ganze Kraft in das Projekt stecken und selbst so viel dafür aufgeben! Die viele Arbeit, die damit verbunden ist, kann man sich aus der Entfernung wahrscheinlich kaum vorstellen! Alleine die Buchhaltung für den deutschen Verein und die singhalesische NGO, für die Julia zuständig ist, ist schon ein Haufen Arbeit. Hinzu kommt die Pflege der Homepage, in die Frank sehr viel Zeit investieren muss. Das sind nur Beispiele für die Arbeiten, die die beiden viel Zeit im Büro kosten – Zeit, die sie auch gern mal wieder mit den Mädchen verbringen würden! Aber es muss sich eben jemand darum kümmern… Vielleicht klappt es ja, dass Mali – wenn sie nun wirklich im Heim bleibt – die beiden ein bisschen entlasten kann! Das würde mich wirklich freuen!
Ich bin froh, eine Zeit lang Teil des Angels Home gewesen sein zu dürfen. Danke an Frank und Julia, an Simone und v. a. an die tollen Mädels, die die Zeit so besonders gemacht haben! Ich werde euch alle nie vergessen!
Ganz liebe Grüße aus Hannover
Svenja
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